Die Botschaft lautet Party, Spaß und Sex


Die Prinzen über „Vier gewinnt" von den Fantastischen Vier

Liebhaber harmonischen Wohlklangs und schöner Melodien werden bei dieser Platte wohl kaum auf ihre Kosten kommen. Wohl aber, wer auf geile Grooves steht und sich nicht geistig überfordert fühlt, wenn ca. 50 Schreibmaschinenseiten Text innerhalb von 61 Minuten und 23 Sekunden auf ihn einstürzen. Als Dankeschön für die Aufmerksamkeit schenken uns die Fantastischen Vier am Ende des letzten Songs eine zehnminütige Erholungspause, damit wir mit neuen Kräften das ganze Werk noch mal von vorn hören können. Wie gesagt: Wem’s gefällt, dem wird’s bestimmt nicht langweilig, denn …

,.. endlich mal wieder was Frisches von Leuten, denen man in jeder Zeile anhört, daß sie genau das haben, was vielen alteingesessenen deutschen Musikern inzwischen fehlt: Biß und ungezügelte Energie. Natürlich ist das, wie alles, Geschmackssache. Aber erst mal kann keiner daran vorbei, daß VIER GEWINNT schon mal deshalb fantastisch ist, weil das Album einfach gut gemacht ist, und weil’s so was bisher noch nicht gibt: HipHop, den jeder verstehen kann, der der deutschen Sprache mächtig ist. Also jeder, der was mit HipHop, House oder Rap anfangen kann, kann auch mit dieser Platte was anfangen.

Obwohl diverse Vorbilder aus Übersee nicht zu überhören sind, verkommen die Fantastischen Vier keinesfalls zu Freizeil-Amerikanern oder Hobby-Negern. Auch sind ihre Texte keineswegs extrem sexislisch (geschweige denn rassistisch — ganz im Gegenteil). Die ,Bolschoft“ heißt hauptsächlich Party, Spaß und Sex — und das machen wir doch alle gern. Außerdem gehl es um Toleranz, positives Denken, und sogar sozialieritische Themen werden clever angeschnitten, ohne daß es lehrerhaft wirkt.

Falls jemand mit unserer Meinung zu dieser Platte nichts anfangen kann, schließen wir uns den wohldurchdachten Worten der Fantastischen Vier an: ,Tust Du zuviel an meinem Text interpretieren, kann’s passieren, daß es Dir schwerfällt, Dich darüber zu amüsieren…“