Furchtlose ME-Grafiker verteidigen ihre peinlichsten Lieblinqsplatten gegen die Restwelt
Arndt Knieper über Peter, Paul And Mary „Lemon Tree“ (1995)
Ungefähr zwei Mal im Jahr brauche ich meine Dosis Klischee-„Sixties“. Dann hol ich meine Lemon Tree hervor, und die Welt ist wieder einfach: Hier arm – dort reich, hier Bruder – dort Feind, hier Peace – dort War. All die Klassiker der katholischen Jugendlager sind auf diesem Sampler vereint: Natürlich „Blowin‘ In The Wind“, „If I Had A Hammer“ und „Where Have All The Flowers Gone“. Auch „Cruel War“und „Flora“ machen mich angenehm wehmütig. Nicht zu vergessen der arme magische Drache „Puff“. Alle Songs wurden nur mit den drei schönen Naturstimmen von Peter, Paul und Mary arrangiert und begleitet von der obligatorischen Gitarre – aber wie! In einer Strophe liegen die drei Stimmen nah beieinander, in der nächsten singt Mary die tiefe dritte Stimme, dann wird wieder durchgewechselt. Musikalisch schätze ich das Trio sehr. Allerdings nur, wie gesagt, zwei Mal im Jahr – dann aber aus vollem Herzen und mit Mitsingen.
