Die Hinterwäldler BR5-49: heißeste Band in Nashville


Stetson, Karohemd, Jeans und Stiefel – Gary Bennett ist ein echter Cowboy. Nur die Knarre fehlt, dafür hat Gary die Gitarre stets in Reichweite. „Ich komme aus einem 150-Seelen-Dorf in den Bergen von Ohio. Bei mir zu Hause ist Amerika noch das ‚Land of Hope and Glory‘ wie in seinen Pioniertagen. Ich bin kein reaktionärer Idiot, aber ich kann mit dem Amerika von heute nicht viel anfangen. Keine Ehre, kein Mumm!“

Trotzdem hat es den 32jährigen aus seinem Kaff am Ende der Welt in die Großstadt Nashville verschlagen: „Klar“, grinst Gary verschmitzt, „ich bin Musiker. Auf Dauer sind mir 150 Zuhörer einfach zu wenig. Ich kannte ja jeden einzelnen beim Vornamen.“ Also packte unser Cowboy seine Klampfe in den Koffer und machte sich auf den Weg ins ultimative Country-Mekka, wo er schnell Gleichgesinnte fand. Erstes Engagement im Klamottenladen ‚Robert’s‘, der dank BR5-49, benannt nach der Telefonnummer eines Gebrauchtwagenhändlers, zum angesagtesten Club in Nashville wurde. Im Februar ’96 dann wurde im ‚Robert’s‘ eine Live-EP aufgenommen. Daraufhin entdeckten Rockkritiker die hippen Traditionalisten und gerieten unisono ins Schwärmen: „BR5-49 sind cool!“, hieß es nun. So cool, daß sie jetzt ihr erstes Studiowerk ‚The Number To Call Is BR5-49‘ nachgeschoben haben: Elf rasante Country-Kracher, kaum einer länger als drei Minuten Spieldauer – witzig, ruppig, roh. Yippieeh-Ohio-Mief für alle!