Die Lokalregierung von Fukushima will gegen Netflix vorgehen
Journalist David Farrier bereist das kontaminierte Gebiet und isst dort Fisch, den er für womöglich verstrahlt hält. Den Offiziellen gefällt diese Berichterstattung überhaupt nicht.
Die Doku-Reihe „Dark Tourist“ gehört derzeit zu den beliebtesten auf dem Streaming-Portal Netflix. Der aus Neuseeland stammende Journalist David Farrier, der zuvor mit der Doku „Tickled“ (es geht da ums Kitzeln) Schlagzeilen machte, reist darin um die Welt und gibt sich grotesken Touristenaktivitäten hin.
In Japan trainiert er den Erdbebennotfall, betritt den Aokigahara und reist später nach Fukushima in die kontaminierte Zone, die Nach dem Nuklearunglück 2011 entstanden ist. Gemeinsam mit einer Reisegruppe weiterer Neugieriger speist in der Japan-Episode in einem Restaurant und sinniert darüber, dass der Fisch auf seinem Teller womöglich radioaktiv sei. Farrier isst ihn trotzdem.
Die Lokalregierung der Präfektur Fukushima ist nicht begeistert von der Dokumentation und den Szenen aus Japan. Ein Regierungsoffizieller sagte der japanischen Nachrichtenagentur Jiji, dass man sich einige Sequenzen zum Thema Fukushima genauer anschauen werde und über rechtliche Schritte nachdenkt.
Wie auch The Hollywood Reporter berichtet, stört sich die Politik nicht nur an der Fischszene. Auch habe Ferrier in der Dokumentation nicht klar benannt, wo genau er sich zu den Zeitpunkten befindet, in denen sein Geigerzähler besonders hohe Werte anzeigt. Auch habe er Areale in Fukushima betreten, die für die Öffentlichkeit eigentlich nicht zugänglich sind.
Bevor die Präfektur allerdings gegen die Episode und somit gegen Netflix vorgehen wird, muss man sich intern genauer über das Material beraten.