Die öffentliche Frau


Neben Isabelle Adjani ist Valerie Kaprisky der neue Stern am französischen Film-Himmel. Als „öffentliche Frau“ spielt sie eine Rolle, die mit ihren eigenen Erfahrungen mehr als nur zufällige Ähnlichkeit hat.

Wie sich Leben und Film doch manchmal gleichen: In dem Film „Atemlos“ fiel zum ersten Mal eine junge Schauspielerin namens Valerie Kaprisky auf. Sie fiel nicht zuletzt deswegen auf, weil sie ihren schlanken Körper ausgiebig hüllenlos zeigte: Neben US-Star Richard Gere spielte Valerie Kaprisky eine junge französische Studentin, die sich in Los Angeles mit einem Herumtreiber, Rock’n’Roll-Fan und Polizistenmörder einläßt.

In dem französischen Film „La femme publique“, der jetzt mit dem Titel „Die öffentliche Frau“ in deutschen Kinos anläuft, stellt Valerie Kaprisky das junge Mädchen Ethel dar, das aus der nordfranzösischen Provinz nach Paris zieht – in der Hoffnung, dort Karriere als Schauspielerin machen zu können. Erst einmal freilich muß sie „künstlerische“ Aktfotos von sich machen lassen, um sich finanziell über Wasser halten zu können.

Ähnlich erging es der jungen Schauspielerin Valerie Kaprisky selber. Nach ihrem Debüt in „Atemlos“ trat sie in einer Reihe verschiedener Filme in kleinen Rollen auf – meist unbekleidet. Als „Öffentliche Frau“ bekam sie jetzt ihre erste Hauptrolle. „Entdeckt“ hat sie der polnische Regisseur Andrej Zulawski, ein Schüler von Andrej Wajda, der Ellen Aim, Sängerin der „Attakkers“, wird von der Bühne weg gekidnappt. Die bösen Buben sind die,, Bombers „, eine rivalisierende Straßen-Gang. Das Geschehen nimmt seinen Lauf…

zuletzt mit der umstrittenen Hochhuth-Verfilmung „Eine Liebe in Deutschland“ Aufsehen erregt hatte.

Andrej Zulawskis „Öffentliche Frau“ läßt sich so schwer in eine bestimmte Schublade stecken wie seine früheren Filme: Krimi-, Spionage-, Psycho-, Erotik- und Thriller-Elemente vermischen sich zu einer unorthodoxen Einheit. Als die 20jährige Ethel muß Valerie Kaprisky auf dem Weg vom Starlet zum Star jedenfalls seltsame Erfahrungen machen, die sie ihre Umwelt in ganz neuem Licht sehen läßt.

Nachdem sie die Aktaufnahmen gemacht hat, lernt Ethel per Zufall den „genialisch“ begabten deutschen Jungregisseur Lucas Kestling (Francis Huster) kennen. Der bietet ihr gleich die Hauptrolle in dem neuen Film an, den er vorbereitet, die Adaption eines Dostojewski-Romans. Besser hätte alles gar nicht kommen können. Doch dann trifft Ethel ihren Regisseur eines Tages in Begleitung einer Journalistin, an der ihr besonders deren ungewöhnliche Schuhe auffallen. Wenig später sieht Ethel genau dieselben Schuhe im Fernsehen wieder – an den Füßen einer ermordeten Frau. Und schon sieht sie sich inmitten eines Kriminalfalles, an dem auch ein tschechischer Emigrant (Lambert Wilson) entscheidend beteiligt ist…

Als „Die öffentliche Frau“ kann Valerie Kaprisky zum ersten Mal unter Beweis stellen, daß sie nicht nur hübsch ist und sich als attraktives Beiwerk an der Seite eines Stars eignet, sondern daß sie auch selber das Zeug zu einem Star hat.

Kinostart: 7. Juli