Er will sie alle. Nacheinander weg, oder auch alle auf einmal: „A little bit of Monica, a little bit of Erica, Rita,Tina,Jessica …“.heißt das bei Lou Bega im „Mambo No. s“, was ja schon schlimm genug klingt. Noch schlimmer aber Ist, dass der Münchner den vokalen Bagger nur ausfährt, weil er vor der holden Weiblichkeit mordsmäßig Respekt hat: „Mein Song ist eine Hommage an die Frauen. Die eine hat schöne Augen, die andere tolle Beine, die nächste ein süßes Lächeln.“
„Lächeln stellt sich automatisch ein, wenn der Begalou mit flottem Hütchen, schniekem Anzug und smartem Menjou-Bärtchen heranwackelt. Weltweit über fünf Millionen Verbraucher konnten nicht wiederstehen, lächelten süß und kauften die Scheibe. Schade nur, dass wohl die Wenigsten wissen, vom wem die Musik im Original ist. Perez Prado (1916-1989) heißt der Mann, war ein kubanischer Musiker und Komponist – und seinen „Mambo No. 5“, ein Instrumental, gibt’s nicht im Supermarkt oder an Tankstellen, sondern nur in gut sortierten Platten-Antiquariaten oder auf dem Flohmarkt. Wo übrigens auch Lou Begas Single die nächsten so Jahre erhältlich sein wird.
