„Die Stimme der Sehnsucht“
Von Glanzlichtern & Missverständnissen: Erinnerungen an Alexandra. Zum 40. Todestag erscheinen zwei Alexandra-CDs. Hier deren Rezension.
Etwa vier Jahre lang dauerte Alexandras Karriere, dann war alles vorbei. Am 31.07.1969 übersah die damals 27-jährige Chanson-Sängerin ein Stopp-Schild. Ein LKW erfasste Alexandras Mercedes Coupé, in dem auch ihre Mutter und Alexandras sechsjähriger Sohn saßen. Nur der kleine Alexander überlebte. Jetzt – am 31.07. – jährt sich der Todestag zum 40. Mal. Für die Plattenfirma glücklicherweise Anlass genug, wieder einmal an Alexandras musikalisches Vermächtnis zu erinnern: „Alexandra – Die Stimme der Sehnsucht“ (VÖ: 17.7.) sowie „Stars singen Alexandra“ (VÖ: 17.7.) erscheinen in diesem Sommer. Doch insbesondere bei der Tribute-CD zeigt sich, dass Alexandras Musik zu Missverständnissen führt.“Stimme der Sehnsucht“ wurde Alexandra schon zu Beginn ihrer Karriere genannt. In den 60er Jahren wurde sie von Schlagerproduzenten als melancholische Sängerin mit Vorliebe zur russischen Mentalität aufgebaut. Das Ergebnis waren viel zu oft schlagerlastige Schnulzen, die allein Alexandras einzigartig rauchige Stimme wieder wettmachen konnte. „Sehnsucht – Das Lied der Taiga“ gehört beispielsweise zu den Liedern, die vor Schlager-Schlamm nur so triefen. Alexandra selbst – so heißt es – habe „Sehnsucht“ gehasst. Ausgerechnet dieser Song war zu Alexandras Lebzeiten jedoch ihr kommerziell größter Erfolg.Nach ihrem Tod entwickelte sich aber ein anderes Lied zum Markenzeichen Alexandras: „Mein Freund der Baum“ musste als Symbol für Waldsterben, spirituelle Baumliebhaber, Ökos, etc. oder auch als beliebte Überschrift oder sonstige Plattitüde herhalten. Dabei ist „Mein Freund der Baum“ durchaus ein musikalisches Highlight aus Alexandras vielfältigem Repertoire. Text und Musik wurde von Alexandra selbst verfasst, sodass dieser Song ebenso wie „Der Traum vom Fliegen“, „Mein Kind schlaf ein“ oder „Es war einmal ein Fischer“ als typisch Alexandra bezeichnet werden darf.Hier geht es weiter zur zweiten Seite der Rezension:
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hb – 28.07.2009