Die vielleicht beste Band der Welt


Nach seiner Soloplatte ist Kurt Ostbahn jetzt glücklich mit seiner Kombo liiert. Ein feuchtfröhlicher Besuch bei Kurt und Co. in Wien.

Jede Handsamkeit mit einem Gerät muß man schaun, wie man das macht.“ So richtig hat wohl keiner verstanden, was der fröhlich angetrunkene Herr mit dieser gerade im Duktus des Philosophen zum besten gegebenen Lebensweisheit gemeint haben könnte – aber das macht nichts. Wir befinden uns in der bevölkerten Umkleide des Wiener Lokales Vindobona, man ist gelöster Stimmung. Das liegt zum einen an Wien.zum anderen daran,daß es bereits nach Mitternacht ist und nicht zuletzt an dem dreistündigen Konzert, das Kurt Ostbahn und seine Kombo gerade unten im Saal gegeben haben. Dr. Ostbahn hat dem oben zitierten fröhlichen Herrn gerade ein Poster unterfertigt. Signiert hat er das Poster, aber wenn beim Wiener der Schmäh rennt, dann befleißigt er sich dieser Mischung aus sprachlichem Overstatement und rauhem Gossencharme, die wohl auch eine Nacherzählung des Taschenbuchs der Wirtschaftspresse zu einem Zuhör-Vergnügen machen würde. Und bei Kurt Ostbahn rennt der Schmäh eigentlich immer. Besonders wenn er – wie im Moment – selber schon ziemlich fröhlich ist. Importiertes Weißbier, nicht der sonst bevorzugte heimische Wein, ist sein Getränk des Abends. Aahh, gerade bringt ein freundlicher Herr von der Promoagentur ein frisches Glas… also, wo waren wir jetzt eigentlich stehengeblieben? Richtig, der Herr Kurt war gerade beim Schwärmen über die Kombo, seine neue Band nach dem „Sedieren“ der legendären Chefpartie. „Die Kombo ist die neue Familie. Musikalisch sind wir schon ein bisserl goschert – wie heißt des jetz? überheblich. Wir glauben nämlich, daß wir eine der besten Bands der Welt sind. Weil wir einfach so gute Musiker haben. Teilweise gibt’s da fast Probleme, weil uns die weg-engagiert werden. Unser Originalschlagzeuger, der Christian, muß jetzt bei einer Band spielen namens Depeche Mode.“ Wie belieben? „Ka Schmäh“, bestätigt ein dem Interview beisitzender weiblicher Fan.“Na, des isa soa Band, die harn immer ohne Schlagwerker gespielt“, erklärt Kurt, „und jetzt wolln’s halt mit Schlagwerker spielen.“ Die beste Band der Welt also. Was trennt Kurt und Co. dann noch vom Weltruhm? „Ich glaube, daß es z.B. im nördlichen Nachbarland – welchselbiges wir außerordentlich schätzen – Menschen der ähnlichen Geisteshaltung gibt. Nur, da haben wir die Dialektbarriere. Wir wollen halt nicht nachlassen mit unserem Beharren auf dem Dialekt. Das trennt uns davon, überregional kommunizierbar zu werden. Aber I sag jetz: Des is uns wurscht/’Gut.Wo bliebe da das Zuhör-Vergnügen?