die welt als zoo
Der Pomp ging über Bord. Wer U2 als W prätentiöse Popel in Erinnerung hatte, wird sre auf ihrer "Zoo TV"-Tour nicht wiedererkennen. Stuart Bailie und Fotograf Steve Double begleiteten die frischgebackenen Rock-'n'-RollTiere auf ihrer Tour durch Amerika.
Ich will keine Namen nennen“, meint Bono. „aber heutzutage spielen einem viele ,Slars‘ nur noch Theater vor.“ Er führt ein paar typische Ich-liebemich-Posen vor. Er. sagt Bono. möchte dem Rock ’n‘ Roll seine schräge, ein bißchen „spastische“ Freakshow-Aimosphäre wiedergeben — all das, was die Musik in den guten alten Zeiten so attraktiv machte.
Während das Post-Gig-Adrenalin strömt, erzählt er von Jerry Lee Lewis und dessen wunderbar halbseidenem Auftreten, und er gibt zu, daß wohl auch Elvis (in seiner beleibten Las-Vegas-Phase) einen gewissen Einfluß auf den neuen Biihnen-Bono hat. Doch einer der wichtigsten Einflüsse zur Zeit ist Gene Vincent, die humpelnde Rockabilly-Schnapsdrossel aus Virginia.
Gene Vincents linkes Bein, nach zwei Autounfällen übel lädiert, hätte eigentlich das Aus für seine Karriere bedeuten können. Sein Manager jedoch machte aus der Not eine Tugend und befahl ihm — so heißt es zumindest — den Schmerz und die Behinderung noch zu übertreiben. ., Humple, du Schwachkopf‘, pflegte er zu brüllen, während der arme Gene auf die Bühne hinkte, um einer weiteren Meute blutrünstiger Teenager gegenüberzutreten.
Diese Geschichten hätten ihn bewegt, sagt Bono, so sehr, daß er sogar einen Song über Gene schreiben wollte. Sein eigener Mangel an Coolness sei ihm durchaus bewußt — seine Haare zum Beispiel, die, zu einer echten Rock-’n‘-Roll-Tolle hochgekämmt, schon nach zwei Minuten wieder die übliche Vogelscheuchen-Position einnehmen. „Da kannst du nur noch das Handluch werfen oder um eine stärkere Windmaschine auf der Bühne bitten. „
Bono referiert noch ein bißchen weiter über seine Bühnenpersönlichkeit, die Art und Weise, wie er die ungelenk-spontanen Teile mit eher gewoUten, komischen Einlagen anreichert. Es werde schon noch besser werden, meint er. „Gebt mir noch etwas Zeit“, verspricht er, „und ich werde eine Figur, die absolut sdunierig und lächerlich ist „.
Das US-Publikum hätte von solchen Erklärungen sicherlich auch profitieren können, denn während der ersten U2-Auftritte stand es einigen besonders merkwürdigen Szenen doch recht fassungslos gegenüber. Zum Beispiel bei „Tryin“ To Throw Your Arms Around The World“, als Bono wiederholt das Hinterteil seines Gitarristen streichelt. Oder auf dem Laufsteg, wo er ständig über seine eigenen Beine stolpert. Oder der Moment gegen Ende des Konzerts, als er in einem silbernen Smoking und mit einem
mannshohen Spiegel in den Armen auf die Bühne kommt, eine Weile sein grinsendes, Brillantine-triefendes Abbild bewundert und dann ein abschließendes Urleil abgibt: „You are j’ueking beauüful‘.“
Für mich hat diese Schrägheit etwas Befreiendes, das emotionale Spektrum der Band ist größer geworden — hechelnde Lust, Depression, Selbstgefälligkeit, Zynismus und jede Menge Selbstironie. Als Bono Bruchstücke aus Gary Glitters „I Didn’t Know I Loved You (Till I Saw You Rock And Roll)“ sang, sorgte er damit nicht nur für Verwirrung unter den 15.000 Zuhörern in Miami. Er amüsierte sich gleichzeitig über seine alte Persönlichkeit, über die Erkenntnis, daß es vom aufrechten, engagierten Roekstar zum posierenden Schwindler nur ein kleiner Schritt ist.
„Wir haben zu Weihnachten einen Fernsehsender bekommen „, brabbelt er, ein hyperaktives Rumpelstilzchen inmitten eines Chaos von Videoschirmen, Kameras. Laserbildern und seltsamen Satelliten-Sequenzen.
„.Scham euch das bloß mal an!“
Und so bewundern wir die TV-Effekte, mit denen die Bühne am Ende des Konzerts in ein riesiges, surreales Aquarium verwandelt wird, und die großen Scheinwerfer, die in einem halben Dutzend verfremdeter Autokarosserien untergebracht sind. Und wir versuchen, uns an den Soundtrack zu dieser Show zu gewöhnen, an all die zischenden Elektro-Pulse und Preßlufthammergeräusche — und einigen uns schließlich darauf, daß das Hauptquartier von Zoo TV ein ziemlich nervenzerfetzender Ort sein muß.
Wie Berlin, vielleicht. Die Show beginnt, ebenso wie ACHTUNG BABY, mit dem Song „Zoo Station“, einer Hommage an Westberlins Bahnhof Zoo, an dem so viele Ostdeutsche das Licht einer neuen Welt erblickten, aufgeregt und ein bißchen angstlich. Bahnhof Zoo steht für einen seelischen Zustand, wenn man so will, eine abgefahrene Endstation, an der man etwas Neues über sein Leben erfährt, an dem die Sinne überreizt und die Moral verbogen wird. Und das Beste, was man in solch einem Moment tun kann, ist wohl, sich den anderen Passagieren anzuschließen … Ab nach U2-Land, alles einsteigen, gute Fahrt!
Man hat uns hinter die Bühne gebeten, in das improvisierte Büro von U2-Manager Paul McGuinness. In diesem schäbigen Eckchen drängelt sich eine VIP-gespickte Melange. Michael Hutchence von INXS lehnt an einer Wand und umerhält sich mit zwei schönen Frauen. Grace Jones tauscht mit Bono Erfahrungen über Gesangsstunden aus. Bei McGuinness und Island-Chef Chris Blackwell geht’s ums Geschäft, und Anton Corbijn und Annie Leibovitz fotografieren sich gegenseitig.
Wir beschränken uns darauf, nicht zu auffallend verschwitzt und müde zu wirken, sind ein bißchen stolz darauf, so weit ins Zentrum des Geschehens vorgedrungen zu sein, und fragen uns gleichzeitig, wie es jetzt, um Himmels willen, eigentlich weitergehen soll.
Nach einer Weile naht die Rettung in Gestalt von Gitarrist The Edge. Er ist in ausgesprochen guter Small-Talk-Form. Wir fragen ihn nach dem technischen Firlefanz auf der Bühne, und er gibt zu, den Videoschirmen immer noch etwas mißtrauisch gegenüberzustehen. Vor der Tour hätte man Teile des Equipments wieder rausgeschmissen, weil die Bühne einfach zu voll war.
Tags zuvor hatte uns die Pressesprecherin darauf hingewiesen, daß wir uns jeden persönlichen Kontakt mit der Band gefälligst aus dem Kopf schlagen sollten. U2 seien vor dieser US-Tour entsetzlich nervös und würden mit niemandem sprechen. Komisch, es sieht so aus, als hätten wir es doch geschafft.
Ein Grund für diesen glücklichen Zufall ist der Erfolg des ersten Gigs. Wenn Bono während der Zugabe eine Champagnerflasche öffnet, ist das immer ein gutes Zeichen — ein altes Ritual zwischen Sänger und Manager, das nur nach einem erstklassigen Auftritt zelebriert wird. Außerdem muß unser verrückter Trip hierher, ohne jede Garantie für eine Geschichte, die Band wohl beeindruckt haben. Als wir Edge erzählen, daß wir mit dem Auto zum nächsten Konzert in North Carolina fahren wollen (ein kleiner Abstecher von 2.400 Kilometern), lacht er hämisch. „Ihr habt wohl zu oft ,On The Road’gelesen, was?“
Wir sprechen mit Bono, der uns mit ein paar U2-Theonen zum Wesen des Rock n‘ Roll bekanntmacht. Man solle ihn eintach i ausrotten.
1 meint er. und dann steigen wir in die oben erwähnte Diskussion über abgedrehte Persönlichkeiten (unter besonderer Berücksichtigung von Gene Vincent) ein.
Unsere Fahrt nach Charlotte imponiert ihm nicht besonders. „Wir haben das alles schon hinter uns, Mann. In den alten Zeiten fiihren Adam und ich einfach los und hielten Ausschau nach irgendwelchen schrägen Etablissements.“ Heruntergekommene Fernfahrerkneipen zum Beispiel, wo man vielleicht einem verirrten Psychopathen begegnete. Heute seien solche Orte so gut wie ausgestorben und die Verrückten alle abgewandert, erklärt er. „Die arbeiten jetzt alle für uns!“
Bono meint, wir sollten uns die tödliche Fahrt sparen und lieber mit der Band fliegen. Er beschreibt das gecharterte Flugzeug als Meisterwerk des Siebzisjer-Jahre-Schrotts.
„Ihr müßt mit Zoo Airlines fliegen, Leute. Kommt, es gibt Platz genug.“
Hier und heute kann man jede Menge Dublin-Akzent hören — langjährige Mitarbeiter und Roadies sowie alte Freunde aus den Medien, die auf die eine oder andere Weise Anteil am Aufstieg von U2 haben. BP Fallon beispielsweise, der im Programm als „Guni, Viber And Disk Jockey“ aufgeführt und u.a. für Bonos Interesse an Gene Vincent verantwortlich ist. BP klettert jede Nacht in einen Trabant und beschallt das Publikum mit Chuck Berry.Thin Lizzy und den Stones…
Wir befinden uns im Marlin Hotel in Miami Beach, einem perfekt gestylten Laden, der Chns Blackwell gehört. In einem Zimmer im obersten Stockwerk kannst du Grace Jones und Bono beim Billardspielen zusehen. Irgendjemand hat dir gerade ein kühles Bier in die Hand gedrückt. Sauf Keita verbreitet seine schwermütigen Melodien über die Hausanlage und alle hier haben so etwas wie Ego schon lange abgelegt. Wenn du aufs Dach steigst, hörst du noch mehr exotische Musik und entdeckst eine zur Bar umfunktionierte Strandhütte mit Blätterdach, in der Edge von den Fatima Mansions schwärmt und höflich eine Reihe Dubliner Bands heruntermacht. Hin und wieder läßt er das Wort „lazy“ fallen, und bei ihm klingt das wie ein Schimpfwort. „Lazy“ ist ein äußerst negativer Begriff im U2-Lexikon.
Am nächsten Tag donnern wir in einer Kavalkade aus fünf weißen, extralangen Limousinen den Highway hinunter, in Richtung Miami Airport, wo in einer abgelegenen Ecke das Flugzeug wartet, das uns nach North Carolina bringen soll. Aus dem Schiebedach des ersten Wagens ragt eine Filmkamera — eine irische Film-Crew hofft insgeheim auf ein bißchen Action der U2-Mannen, die im Wagen dahinter sitzen.
Kurz darauf kommt Leben in den Kameramann, denn im zweiten Auto tut sich etwas. Ein Paar herrenlose Füße flattern im Winde, dann steckt Adam seinen Kopf aus dem Dach. Die auf sämtliche Wagen verteilten Sicherheitsleute sind gar nicht so begeistert, aus ihren Walkie Talkies dringt aufgeregtes Geschnatter.
Doch richtig spannend wird die Sache erst, als sich Bono auf das Dach der Limousine begibt. Zuerst hält er sich noch an den Seiten der Karosserie fest, aber nach einer Weile reitet ihn der Teufel, er hängt sich vornüber und grinst durch die Windschutzscheibe. Das Geschnatter aus den Walkie Talkies nimmt ein gefährliches Volumen an.
Auf dem Flugplatz betrachten wir das Flugzeug mit gemischten Gefühlen. Es ist eine wettergegerbte 727 mit einem „Zoo Airlines“-Schild an der Seite. Im Inneren dagegen beginnt man zu begreifen, daß dieser Lebensstil auch seine Vorteile hat. Die Maschine wurde für 40 Passagiere umgebaut — jede Menge Platz für jeden, nicht zuletzt an der Bar, einem Traum in burgunderrotem Leder, mit verschnörkelten Säulen und Acrylscheiben mit eingeprägten Pfauenmotiven. Man kommt sich vor wie in Charlie’s Angels.
Bono möchte, daß Steve ihn an der Bar fotografiert, Zigarillo in der Hand, der Inbegriff des Bonvivant. Dabei wird deutlich, daß er einerseits weiß, welche Privilegien die Band genießt, aber das Ganze andererseits nicht allzu ernst nimmt — es ist „lach“, wie er sagen würde, Spaß ohne Snobismus, das Star-Dasein in seiner absurdesten, lächerlichsten Verkleidung.
In Charlotte ist es glühend heiß, und Paul McGuinness führt mich
The Edge ist skeptisch. Dem technischen Firlefanz auf der Bühne will er noch immer nicht so recht trauen.
durch den Backstage-Bereich. Während wir zuschauen, wie die Trabbis unter das Hallendach gehievt werden, erzählt Paul, daß die Wagen nach der Tour in einer Galerie in Dublin ausgestellt werden. Jeder von ihnen wurde einem mehr oder weniger berühmten Künstler zur Verschönerung übergeben — Brian Eno und Anton Corbjin arbeiten noch an .ihren Werken.
Zurück im Büro, liest Paul einen PR-Bericht, aus dem hervorgeht, daß 140 von 180 Radiostationen die Single „One“ spontan auf ihre Playlist gesetzt haben. Der Schreibtisch ist übersät mit Papier. Entwürfe für das Bühnendesign der nächsten US-Tournee (diesmal durch die Stadien) und für ein einmaliges Projekt, ein Mega-Festival auf dem Gelände der Danziger Werften – dem Ort, an dem die polnische Gewerkschaftsbewegung ihren Anfang nahm und der U2 indirekt zu dem Song „New Year’s Day“ inspirierte. In Pauls ¿
Entwurf dienen die Werftanlagen als Hintergrund, davor schweben die sattsam bekannten Trabbis. Sehr merkwürdig, das Ganze.
Bono ist mit dem Soundcheck fertig und hat sich einige zusätzliche visuelle Effekte ausgedacht. Bei „Even Better Than The Real“ sollen die Fernsehleute zu einer Direktwerbesendung umschalten, damit er während des Gigs einkaufen kann.
..Könnt ihr mir hier oben ein Telejon installieren?“ fragt er.“.Ich hätte gerne eine hübsche Brosche.“
Auf meine Frage nach einem Interview antwortet er mir. ich sollte es in ungefähr einem Monat noch einmal versuchen, um der Band Zeit zu geben, ein bißchen zur Ruhe zu kommen und Pläne für die Zukunft zu entwickeln. Statt dessen beginnt er über den Mittleren Osten zu sprechen, von der Behandlung der Geiseln in Beirut und von U2s Engagement für Amnesty International.
Dann erzählt er mir von Rene. Rene ist ein politischer Flüchtling aus Chile, der einige Zeit in Gefängnissen der Militär-Junta verbracht hatte. Wenn man seine künstlerische Arbeit für die „Love Town“-Tour gesehen hat, weiß man einiges über seine politische Haltung.
Bono berichtet von einer Saufiour mit Rene in Südfrankreich. irgendein geschäftliches Treffen, das nahtlos in eine Alk-Orgie überging. Irgendwann sichteten sie vor der Küste einen amerikanischen Flugzeugträger, und weil alles Trinkbare verkonsumiert und Nachschub nicht in Sicht war, beschlossen sie. ein Ruderboot zu klauen, den Jungs da draußen einen Besuch abzustatten und ihre Alkoholbestände zu inspizieren.
Da das auserwählte Gefährt jedoch nur noch über anderthalb Ruder verfügte, dauerte es eine Ewigkeit, bis das Schiff in Reichweite kam — genug Zeit, um wieder einigermaßen nüchtern zu werden und sich über die ungeheure Größe der schwimmenden Tankstelle klarzuwerden. „Man konnte spüren, daß sie uns mit ihren Infrarot-Ferngläsern beobachteten, und als ich zu Rene hinüberschaute und sah, daß er ein ,Befreit Palästina‘-T-Shirt trug, dachte ich:, OK, das war’s, die werden uns eine Bombe vor den Bug setzen.'“
Die beiden änderten schleunigst die Fahrtrichtung und erreichten schließlich, mit schwerem Kopf, aber erleichtert, das rettende Ufer, während die Besatzung des Flugzeugträgers vermutlich steuerbords emsig nach Haftminen suchte …
Larry Müllen setzt sich beim Mittagessen an unseren Tisch und beginnt unaufgefordert über allerlei U2-Sorgen zu sprechen, über Fehler und den Entschluß, einige Dinge wieder geradezurücken, für die die Band viel Schelte hat einstecken müssen. „Wir haben die Sache oft versiebt in den letzten 5 Jahren“, sinniert Larry, „manchmal weiß ich wirklich nicht, warum man uns das hat durchgehen lassen. “ Arbeit, die hinter den Erwartungen zurückblieb. Faulheit, lethargisches Verharren in der Heimatstadt — Larry spult eine ganze Latte von Vergehen herunter.
„Wir versuchen nicht, lockerer zu werden“, erklärt er, „wir wollen offener werden. “ Er führt Bowie und Tin Machine an. als ein Beispiel, wie man sich von anderen Musikern zu neuen Ideen inspirieren lassen kann.
„Aber wir sind nun mal vier, da geht so etwas nicht.“
Vielleicht hat es etwas mit der Grippe zu tun. aber der Gig in Charlotte hat nicht die Intensität des Miami-Konzerts. Trotzdem gibt es großartige Momente, etwa Bonos und Edges akustische Version von „Satellite Of Love“. bei der sich alle Scheinwerfer auf den verspiegelten, unter der Decke rotierenden Trabant richten und die Halle in eine riesige Mutanten-Disco verwandeln. Oder der Moment, als ein Junge im Publikum in seinen Taschen nach einem Geschenk für Bono sucht und das Einzige emporhält, das er finden kann — einen Dollarschein.
..Du bietest mir Geld an?“
fragt der Sänger, ungläubig.
„Mann, du hast mir doch schon ein Vermögen gegeben!“
Am Ende singt Bono „With Or Without You“, das Publikum tobt und jubelt, und wieder einmal scheint seine Botschaft zum Greifen nah zu sein. Doch plötzlich steht ein Junge neben ihm, ein Fan. der einmal die Hand seines Idols schütteln will. Die Ordner machen sich daran, ihn von der Bühne zu schleppen, doch Bono sagt: .Nein, laßt ihn in Ruhe!“ Er will mit seinem neuen Freund tanzen. Und so tanzen sie. langsam und mit Gefühl.
Dann flüstert Bono dem Jungen etwas ins Ohr, und der breitet seine Arme aus. wie eine Wiege. Und in genau diese Wiege läßt sich Bono fallen, ganz entspannt, den Kopf locker über die Schulter des Jungen gelegt.
Das ist so ziemlich das letzte, was wir von Bono sehen: Vertrauensvoll und ein bißchen absurd in den Armen eines Teenagers, wie eine untersetzte, haarige Braut. Und dann trägt ihn der Junge von der Bühne — fort, in die Arme Amerikas.