Meinung

Disney hat 2016 die Weltherrschaft an sich gerissen. Und muss gestoppt werden


Disney hat 2016 ein Rekordjahr hinter sich, Milliarden an der Kinokasse eingenommen. Und zwar fast nur mit Remakes und Fortsetzungen. Eine Katastrophe für das kreative Blockbuster-Kino.

Seit Jahren singen wir diesen Evergreen: „Serien sind doch eh viel besser!“ Blockbuster-Kino ist nicht mehr „Herr der Ringe“ oder „Titanic“, sondern ein Remake, noch ein Remake und was mit Superhelden. 2016 wurde dieses Genörgel leider noch lauter, weil noch berechtigter. Hauptschuldiger: Der Disney-Konzern, Top-Ankurbler und -Profiteur dieser Fortsetzungs- und Animations­langeweile.

Adieu Kindheit: „Der König der Löwen“ kommt als Realverfilmung neu ins Kino
An der Spitze der Kinocharts 2016 standen noch vor dem Start des „Star Wars“-Ablegers „Rogue One“ vier Disney-Filme. „Captain America“, ein „Dschungelbuch“-Remake und die Animationsfilme „Zoomania“ und „Findet Dorie“. Marvel + Pixar + Star Wars heißt die Erfolgsformel – teuer zusammengekauft und immer weiter ausgeschlachtet. Zusätzlich verfilmt man dann noch ein paar Zeichentrickklassiker neu, auf denen Disneys Ruhm und Erfolg gründen.

Bereits im Oktober vermeldete der Konzern mit sechs Milliarden ­Dollar Kinoeinnahmen einen Unternehmensrekord. Und der wird gerade mit „Rogue One“ noch einmal stark gesteigert.  Ohne jeden Innovationswillen wird die Weltherrschaft Disneys weiter ausgebaut. Sie haben die Marken, die Namen und die goldenen Schlüssel zu den Kinderzimmern.

Für 2017 angekündigt sind „Die Schöne und das Biest“ und „Der König der Löwen“ als „Realfilme“ sowie Pixars „Cars 3“. Dazu ein weiterer „Fluch der Karibik“-Film und natürlich der nächste „Star Wars“.  Und wenn der Marktführer vormacht, wie man den Zuschauer erfolgreich im Kreis dreht, wer sollte da den Mut haben, Millionen in neue Ideen zu investieren?

Bleibt eigentlich nur die Flucht zu Netflix. Allerdings stehen die auch schon längst auf Mickeys Einkaufszettel.