Disney+ verbannt umstrittene „Simpsons“-Folge mit dem „King of Pop“
Die kontroverse Michael-Jackson-Dokumentation „Leaving Neverland“ soll der Auslöser dafür gewesen sein, dass die erstmals 1991 ausgestrahlte Simpsons-Folge nicht auf dem neuen Streamingdienst Disney+ zu sehen sein wird.
Die „Simpsons“-Episode „Die Geburtstagsüberraschung“ mit Michael Jackson als Stimme von Leon Kompowsky, einem psychiatrischen Krankenhauspatienten, der sich ein Zimmer mit Homer Simpsons teilt, wird nicht auf dem neuen Streamingdienst Disney+ zu sehen sein.
Darin versucht Kompowsky, Homer davon zu überzeugen, dass er der verstorbene „King of Pop“ ist, singt „Billie Jean“ und tanzt Michael Jacksons legendären Moonwalk. Die Episode endet damit, dass Kompowsky Bart hilft, ein Lied als Geburtstagsgeschenk für Lisa zu komponieren, bevor er zugibt, dass er weiß, dass er nicht wirklich Michael Jackson ist.
Im Zuge der zunehmenden Kontroverse um die Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs, die nach dem Dokumentarfilm „Leaving Neverland“ gegen Jackson erhoben wurden, wurde Anfang des Jahres angekündigt, dass die Episode von 1991 aus dem Programm genommen werden soll. Dabei ging Showrunner Al Jean so weit, zu sagen, dass der verstorbene Sänger seinen Cameo-Auftritt „zum Verführen kleiner Jungs“ genutzt habe.
Die Folge „Die Geburtstagsüberraschung“ wurde 1993 zum ersten Mal in Deutschland ausgestrahlt und soll nun, nachdem sie von allen Blu-ray- und DVD-Box-Sets verbannt wurde, auch von Disney+ aus dem Verkehr gezogen werden. „Simpsons“-Produzent James L. Brooks sagte zu der Entscheidung: „Es fühlt sich eindeutig so an, als wäre das die einzig richtige Entscheidung.“
Brooks sagte außerdem, dass er die Entscheidung gemeinsam mit „Simpsons“-Produzenten Matt Groening und Al Jean getroffen habe, nachdem er sich die HBO-Dokumentation angesehen hatte. Er habe zunächst glauben wollen, dass Jackson fälschlicherweise angeklagt worden sei, habe aber schließlich einsehen müssen, dass „der Dokumentarfilm von monströsem Verhalten zeugt“.