Do You Speak Suaheli?


Versuche mal, auf englisch ein Interview mit der in Belgien lebenden Sängerin Khadja Nin aus Burundi zu führen, die aber nur Suaheli und französisch spricht. Immerhin — um die Musik von Khadjos CD-Debüt „Khadja Nin“ (BMG) zu verstehen, ist kein Dolmetscher nötig. Zu schlüssig und kontinentübergreifend gelang es der singenden Diplomatentochter aus Bujumbara, unter Mithilfe des belgischen Multitalentes Nicolas Fiszmon einen akzeptablen Treffpunkt im Niemandsland zwischen internationalem Pop und afrikanischer Musiktradition zu finden. „Mein Vater brachte mir von allen Reisen Platten mit“, erinnert sich Khadja an ihren Erstkontakt zur Musik der Nord-Halbkugel, „und so konnte ich schon als Kind James Brown, Otis Redding oder die Bealles hören.“ Nachdem sie in ihrer zweiten Heimat Belgien die mit Fiszman eingespielten Songs den Plattenfirmen anbot, gab es nur einen Kampf: Khadja wollte in ihrer Heimatsprache singen: „Klar -— ich könnte das alles auch auf Französisch. Aber erst auf Suaheli klingt es so intensiv, daß jeder die Bedeutung der Worte erahnen kann.“