Man kann sich wirklich eine Menge erlauben, wenn man so aussieht wie Johnny Depp. Man kann sogar kackfrech behaupten, man habe es mit über zweitausend Frauen getrieben und sei, ungelogen, die Reinkarnation des weltberühmten Schwerenöters Don Juan. Es ist zwar nicht so, daß der Polizeipsychiater Jack Mickler (Marion Brando) dem selbsternannten Frauenfreund alles abkauft. Sein persönliches Liebesleben mit Gattin Marilyn blüht allerdings plötzlich wieder spürbar auf. Und das hat sicherlich mit den wilden, erotischen Erzählungen des jungen, schönen Capeträgers zu tun, der mit cineastisch längst totgeglaubter Zorromaske von einem Wolkenkratzer heruntergeklaubt wird. ‚Don Juan de Marco‘ gehört zu den wenigen Filme, die man beim besten Willen nicht nacherzählen kann. Zu albern klingt, was auf der Leinwand passiert. Die Folgen eines Kinobesuchs lassen sich hier hingegen gefühlsecht schildern: Aus ‚Don Juan de Marco‘ kommt man mit diesem schmachtenden Seufzen, das eben nur romantischen Edelfilmen vorbehalten ist. Und Mädels braucht man sowieso nur ein Poster von Johnny Depp zu zeigen.
