Donald Trump erzählt wieder Märchen über gefressene Haustiere


Die Lügen über Haitianer:innen, die Haustiere essen, sind längst als solche enttarnt. Trotzdem erzählt Trump sie weiter.

Mit der Wahrheit nimmt es Donald Trump im US-Wahlkampf wohl nicht so genau. Die Lügen über die Einwanderer:innen aus Haiti haben aber selbst für ihn ein erschreckendes Ausmaß angenommen.

Bei einem Auftritt auf „Univision“, dem größten spanischsprachigen Sender der USA, wiederholte der Ex-Präsident am Mittwochabend (16. Oktober) seine unbegründeten Behauptungen über Immigrant:innen in Springfield, Ohio: Sie würden angeblich Haustiere essen. Er ergänzte: „Und sie essen andere Dinge, die sie nicht essen sollten.“

Eine Geschichte, die für Bedrohung in Ohio sorgt

Der republikanische Präsidentschaftskandidat hatte erstmals im TV-Duell mit Demokratin Kamala Harris am 10. September das Märchen verbreitet, dass haitianische Einwanderer:innen in Springfield, Ohio, die Haustiere der Einwohner:innen stehlen oder Wildtiere aus Parks verspeisen würden. Dazu gab und gibt es allerdings keine glaubwürdigen Beweise. Zudem hatten Beamte in Ohio wiederholt erklärt, die Geschichte sei unwahr. Darunter auch Republikaner:innen. Seit der Trump-Falschmeldung hat die Stadt im Mittleren Westen mit Bombendrohungen mutmaßlicher Trump-Hardliner:innen zu kämpfen.

Mit Beleidigungen auf Stimmenfang

Ein unentschlossener republikanischer Latino-Wähler aus Arizona, einem umkämpften Bundesstaat, fragte Trump am Mittwoch dann ganz direkt. Ob er wirklich glaube, dass Einwanderer Haustiere essen würden? „Ich habe nur gesagt, was berichtet wurde. Alles, was ich tue, ist berichten“, verteidigte das ehemalige Staatsoberhaupt. Dann setzte er bei der Veranstaltung in Miami sogar noch einen drauf: „Und sie essen andere Dinge, die sie nicht essen sollten.“

Die erneut fragwürdigen Aussagen von Donald Trump sollten bei dem Auftritt eigentlich für einen Stimmengewinn bei der lateinamerikanischen Zielgruppe sorgen. Ob das mit solch offenen Anfeindungen und Fake News wohl gelingt? Demokratin und amtierende Vize-Präsidentin Kamala Harris liegt jedenfalls laut Umfragen in diesem Wählerkreis zurzeit mit 47 zu 39 Prozent vor dem 78-Jährigen.