Earthcake aus Köln: Cleverles im Crossover-Dschungel
Schon mancher ist jämmerlich gescheitert beim Versuch, gelangweilten Pressemenschen live einzuheizen. Zumal wenn der Ort des Geschehens ‚Logo‘ heißt und sich in dem Hamburger Club mal gerade 30 Leutchen verlieren. Hut ab- Earthcake, neustes Crossover-Pferd im Stall der altehrwürdigen Polydor, ziehen sich achtbar aus der Affäre. Der Budenzauber in Sachen Crossover, den die vier Kölner auf der kleinen Clubbühne veranstalten, ist wahrlich nicht von schlechten Eltern. Als die Jungs lautstark den alten Knack-Klassiker ‚My Sharona‘ in die Neunziger beamen, sieht man gar wippende Journalisten-Füße. Zwar merkt man der Band um den Zwei-Meter-Riesen und Sänger Barnes an, daß sie solch reservierte Rezeption nicht gewöhnt ist, der stonecold durchgezogene Gig deutet jedoch auf ausgeprägtes Selbstbewußtsein. Zu recht, denn Tom (Baß) und T.O.D.D.Y. (dr) haben ihr schweißtreibendes Geschäft genauso gut im Griff wie Gitarrist Bonny sein Arbeitsgerät. Earthcake bewegen sich erstaunlich clever durch den Crossover-Dschungel, die H-BlockX haben potente Konkurrenz bekommen. Nachzuhören auf dem feinen Earthcake-Debüt ‚Simsalabim‘.