EIGENER DUFT
Von der sprichwörtlichen weiblichen Eitelkeit keine Spur: Weil die Fluggesellschaft geschlampt hat, landen die Damen in Hamburg nur mit Handgepäck. Ohne frisches Outfit also und ohne Schminkköfferchen. „Keine Ahnung, ob unsere Koffer nun gerade von Zürich nach Amsterdam fliegen oder vielleicht auf dem Weg von Frankfurt nach Hamburg sind“, lautet der leicht angenervte Kommentar. Trotzdem bleiben die vier New Yorkerinnen gelassen und geben ihre Interviews, ohne sich vorher die Nase zu pudern. Würde auch nicht zu ihnen passen. „Wir haben nie versucht, so etwas wie musikalische Sex-Symbole zu sein. Das hat uns nicht interessiert“, erzählt Kate Schellenbach. Doch darauf wäre man angesichts der höchst uneitlen, natürlichen, teils sogar burschikosen Art der Ladies ohnehin kaum gekommen.
Mit ihrem zweiten Album (‚Fever In Fever Out‘) haben sie sich endgültig aus der Liaison mit den Beastie Boys gelöst. Trommlerin Kate hatte als 15jährige bei den Beasties die Stöcke geschwungen und dort die Bassistin Jill Cunniff kennen gelernt, als diese Adam Yauch und Genossen für ein Fanzine interviewte. Bei diesem Treffen wurde der Grundstein für Luscious Jackson gelegt. Mit Sängerin Gabby Glaser und Keyboarderin Vivian Trimble war man schließlich komplett. Auf die Beastie Boys möchte das Quartett gar nicht mehr so gern angesprochen werden. „Inzwischen haben wir doch unseren eigenen Duft entwickelt“, meint eine selbstbewusste Kate. Stimmt, (um)
Das aktuelle Album Fever In, Fever Out produzierte Daniel Lanois (U2, Peter Gabriel)