Ein Fan-Traum wurde wahr


Papa Roach: „Es war eine sehr private Atmosphäre“, schwärmt Jürgen Reddmann von seinem Gewinn beim ME-Wettbewerb: einem Treffen mit den kalifornischen Hart-Rockern. Ursprünglich war ein Studiobesuch geplant gewesen – die Aufnahmen wurden verschoben, aber die Alternative erwies sich als viel persönlicher für den 38jährigen Frankfurter: Kurzfristig verlegte die Gruppe das Treffen in ihre Heimatstadt Vacaville, wo sie ein Benefiz-Open-Air-Konzert gab, um ein örtliches Obdachlosenasyl und die Musikabteilung ihrer früheren Highschool zu unterstützen. „Rock ist mein Leben! „sagt Jürgen, der sein Hobby zum Beruf gemacht hat und freiberuflich in der Veranstalterbranche arbeitet, den ME regelmäßig liest, aber „wirklich nicht damit gerechnet hat“, als Gewinner gezogen zu werden. Umso schöner, weil überraschend war der Kurztrip nach Kalifornien. Am Vorabend des Konzerts landete Jürgen in San Francisco und übernachtete im legendären Sir Francis Drake Hotel. Am Samstagvormittag holte ihn Andrew Spiegelman vom Wettbewerb-Mitveranstalter iModel ab und fuhr mit ihm den kurzen Weg über Sausalito zum Baseball-Stadion von Vacaville. Sein VIP-Ausweis öffnete Jürgen die Türen zum Backstage-Bereich von Papa Roach. Dort warteten Jacoby Shaddix, Jerry Horton, Dave Buckner und mit Familien und Freunden auf ihren Auftritt – eine gewisse Anspannung war zu spüren, wie das bei „Heimspielen“ nun mal so ist. Nach dem Gig ging es hinter der Bühne umso entspannter zu, wozu auch das eine oder andere „Räucherstäbchen“ beitrug. Man geriet so ins angeregte Plaudern, dass sogar ins Auge gefasst wurde, den Spaß per Kneipentour durch die Papa-Roach-Heimatstadt auszuweiten. Dafür war die Stunde dann aber doch zu weit vorgerückt. >>> www. imodelmusic.com

Christian Kreuz: Der Künstler ist nicht

gut sortiert. Gestern ist es spät geworden. Man sieht es ihm an. Der Mensch, der ihm versprochen hatte, den Wecker zu stellen, hat den Wecker nicht gestellt. Jetzt sitzt Christian Kreuz in München im Büro seines Labels Disko B, trinkt Kaffee, raucht eine Zigarette und hängt seinem Zeitplan eineinhalb Stunden hinterher. Bis vor zwei Jahren war Kreuz Teil des Elektronik-Duos Dakar & Grinser, das immerhin die Auszeichnung einer.,NME Single Of The Week“ verliehen bekam. Dakar & Grinser ist nicht mehr, und wie es sich gehört, hat Kreuz jetzt sein erstes Soloalbum gemacht, die Diktatur des Kapitals ist ein Hybride aus Disco, Funk, Dub und allen möglichen elektronischen Sounds, aber im Grunde eine Rock’n’Roll-Platte. Denn in den meisten elektronischen Musikern ist ein Rocker versteckt, der irgendwann herauskommt. „Ich begreife Rock ’n ‚Roll nicht nur als Gitarrenmusik‘, sagt Kreuz. „Rock n Roll ist die Energie, die ich einfach drinhabe und die ich einfach nicht loskriege. Ich hob Techno in seiner besten Zeit auch o/s Rock’n’Roll begriffen. Es geht ja immer um dasselbe: Freiheit, Anarchie, jugendlicher Leichtsinn. Jede Art von Musik sollte genau das haben.“ Auf seinem Album singt Christian Kreuz. Deutsch. Die Texte wirken vordergründig plakativ bis prollig, haben aber eine anarchische, politische, gesellschaftskritische Komponente. Gesellschaftskritik is the new Spaß. „Die Leute denken mehr nach. Die fetten Jahre sind vorbei. Es ist ja auch langweilig, ewig ein Jet-Set-Leben zu führen. Ich hatte zum Beispiel gestern ein Gespräch mit jemanden, der so ein Leben geführt hat. Ihm ist mittlerweile das Geld ausgegangen. Und ich muss sogen, doss ich mich seit Jahren nicht mehr so gut mit ihm unterhalten habe. Wenn alles zu einfach geht, schläfert das vieles ein, weil man nicht mehr gefordert ist. „An Selbstbewusstsein mangelt es Christian Kreuz nicht. Er redet von seiner „ziemlich abwechslungsreichen Platte’von seiner“.sehr eigenständigen Musik “ davon, dass.. Musik relativ kompromisslos “ gemacht werden sollte. So muss es sein. Im Rock’n‘ Roll. albert koch >>>

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