Ein Rennpferd Feiert Geburtstag
Warum die Hannoveraner Fury in the Slaughterhouse auch nach zehn Jahren Rock'n'Roll noch kraftvoll wiehern können
Nein, was die Zahl ihrer Konzerte betrifft, haben die Hosen einen zu großen Vorsprung den werden wir nie einholen“, verweigert Fury-Sänger Kai Wingenfelder jegliches Kräftemessen mit den Düsseldorfern. Dabei kann sich auch seine Bilanz sehen lassen. Zwar spielen die Toten Hosen in diesem Jahr ihr 1000. Konzert. Aber die Furys haben in den letzten zehn Jahren auch nicht gerade einen Bogen um die Bühne gemacht: „So um die 700 Gigs müßten es wohl gewesen sein.“
Ein Jahrzehnt zwischen Tourbus und Studio – das muß gefeiert werden: Nachdem die Furys sich ein knappes Jahr Kreativ-Pause gegönnt haben, feiern sie nun das Jubiläum mit dem neuen Album ‚Brilliant Thieves‘, dem prallvollen Fanbuch ‚Scheiß Rock’n’Roll‘ und einem anderthalbstündigen Dokumentarfilm auf Video (30 Prozent Live-Musik sowie Backstage-Momente, Interviews und ein Gespräch mit Cyndi Lauper). „Eigentlich“, so Wingenfelder, „ist es eine 94minütige Reportage über die Hintergründe des Musikbusiness.“
Sollte jemand mit Blick auf den Titel des Buches monieren, daß auch auf der Platte nur ‚Scheiß Rock’n’Roll‘ drauf ist – Wingenfelder trägt es mit Fassung: „Das Beste, was man machen kann, ist vernünftige Lieder zu schreiben.“ Auch wenn das eine oder andere verdächtig bekannt klingt. Der Fury-Kopf lacht und feixt: „Man klaut halt seine Musik zusammen, packt das alles in einen Eimer, schreibt ‚Fury‘ drauf und kassiert seine Kohle.“ (pvs) Das neue Fury-Album erscheint am 3. März, die Tour beginnt am 25. April in Emden.