„Eine verhängnisvolle Affäre“ – Krank vor Liebe
Michael Douglas tut wirklich alles, um sein Good Guy-Image loszuwerden. Zum zweiten Mal in diesem Monat spielt er in einer Rolle falsch. Diesmal betrügt er seine Frau und stürzt sich selbst ins Unglück.
Du sollst nicht fremdgehen! Tust Du’s doch, wirst Du schon sehen, was Du davon hast. Regisseur Adrian Lyne („Flashdance“) konfrontierte diese Biedermann-Moral und die alltäglichen Notlügen in einer ganz normalen Beziehung mit besitzergreifender, besessener Liebe. Er nahm das Hochglanz-Styling seines letzten Films „9 1/2 Wochen“ deutlich zurück und strickte mit konventionellen Mitteln einen Thriller, in dem tatsächlich die Personen mehr faszinieren als die Bilder.
Michael Douglas ist Anwalt in New York. Ein Wochenende als Strohwitwer nutzt er zum Seitensprung mit einer flüchtigen Bekannten (Glenn Close). Die Initiative dazu ging schon von ihr aus. Als sie ihm erklärt, daß die Affäre für sie noch lange nicht zu Ende sei, verläßt ihn vollends der Mut. Während er panisch versucht, Spuren zu verwischen und ihre überraschenden Besuche und Anrufe vor seiner Frau (Anne Archer) und seiner Sekretärin zu vertuschen, hat sie sich längst festgebissen. Weil er nicht von selbst zu ihr zurückkommt, findet sie Wege, seine Aufmerksamkeit zu erzwingen. Sie will ihn haben, und zwar für sich allein, koste es, was es wolle.
Und wenn sie das schon nichtkriegen kann, dann will sie das nächstbeste: Auch seine Frau soll mit ihm nicht ihr Glück finden. Um dies durchzusetzen, schreckt sie auch vor blankem Terror nicht zurück.
Auch wenn man zum Schluß oft den Eindruck gewinnt, Brian DePalma hätte die Regie übernommen —- ein gelungenes, überraschendes Stück Kino.