Elastica – Elastica


Das Glück der Spätgeborenen: Beim ersten Blick aufs Cover nicht an die erste Ultravox! denken, beim Riff von „Waking Up“ nicht „No More Heroes“ mitsingen, bei „Line Up“ und dem via Autoreklame millionfach TV-verdudelten, aber immer noch aufregenden „Connection“ nicht „Wire!“ brüllen müssen. Das Glück der Frühgeborenen: Noch im kleinsten Knochen die genetische Erinnerung gespeichert zu haben, wie geil das alles damals schon war und wieviel geiler es jetzt erst klang. Elastica machten die New Wave 20 Jahre nach ihrer Erfindung mit dem [bis dahin] schnellsten Nummer-eins-Debütatbum aller Zeiten quasi im Alleingang zum (UK-)Mainstream, blieben dabei aber vom „richtigen“ Mainstream so weit entfernt wie die Kommune 1 von der CSU: Die Platte war und ist supercool, kantig, krass, süß. radikal und mit solcher Dringlichkeit fertiggestellt, dass die Gegenwart, die da gemacht wurde, erst fünf bis zehn Jahre später Wirklichkeit wurde – mit allem, was zwischen Strokes, Futureheads und Bloc Party derzeit so tobt.

Produzent: Marc Waterman

Beste Songs: alle

What’s the story? Der Lebensgefährte von Sängerin/Gitarristin Justine Frischmann, der auf drei Songs Keyboards spielte, hieß laut Cover „Dan Abnormal“ – wie ein Song von Blur. Sein richtiger Vorname ist Damon.