Emerson, Lake & Palmer und ihr Bombastsound setzen sich weltweit durch


Exakt vor einem Jahr, im August 1970, haben Organist Keith Emerson, Bassist und Sänger Greg Lake sowie Drummer Carl Palmer erstmals zusammengespielt -jetzt sind sie die Band der Stunde: Ihr Debütalbum „Emerson, Lake & Palmer“ wird in den USA vergoldet, das Nachfolgewerk „Tarkus“ erreicht im August 1971 Platz 9 der US-Charts, und auch die Single „Lucky Man“ landet in den Top 50. Keine Frage: 1971 ist das Jahr von ELP, denn im Dezember erscheint außerdem noch die hoch gelobte und kommerziell erfolgreiche Klassik-Adaption „Pictures At An Exhibition“. Keith Emerson, der seine Hammondorgel bisweilen mit dem Dolch traktiert, experimentierte schon bei der Band The Nice mit klassischen Vorlagen, Greg Lake spielte bei den Gods sowie kurzzeitig bei King Crimson, während Carl Palmer bei der Crazy World Of Arthur Brown sowie Atomic Rooster trommelte. Instrumental außerordentlich versiert und mit intelligenten Texten aus der Feder von King Crimsons Pete Sinfield ausgestattet, gehören ELP alsbald zur Speerspitze des britischen Prog-Rock. Kritiker bescheinigen dem zweifellos virtuosen Trio allerdings auch einen Hang zum Größenwahn: Ihre Shows sind mitunter ausgemachte Materialschlachten, aufgedonnert mit optischen und pyrotechnischen Effekten. Als Punk und New Wave am Horizont aufziehen, sind sie neben Pink Floyd und Yes längst zu den Feindbildern einer nachgewachsenen Musikergeneration geworden, ihre bombastischen, ausgefeilten Rock-Epen haben sich überlebt. So gibt das Trio Ende 1979 seine Auflösung bekannt. 1992 gelingt allerdings mit dem Album „Black Moon“ ein kurzes Comeback.