Eminem vs. Tyler The Creator: Auch Troye Sivan meldet sich zu Wort


Es scheint ganz einfach zu sein: Eminem als böser Bube, der einen Kollegen wegen dessen Sexualität disst – so leicht ist es dann aber doch nicht. Nach Justin Vernon meldet sich jetzt auch Troye Sivan mit Kritik über Eminem zu Wort. Es bleibt verwirrend.

Eminem hat überraschend das Album KAMIKAZE veröffentlicht
Troye Sivan hat sich nun auch zu Eminems homophober Diss-Line im Track „The Fall“ geäußert. Der australische Sänger outete sich selbst im Jahr 2013, und fand im Interview mit einem Reporter von „Variety“ folgende Worte bezüglich Eminems Textzeile: „I just feel like some words are not meant for everyone, or for anyone. It’s not that hard to respect that, so I just hope that people do (…). I would like to believe that people can grow and change, I think that repeated behavior is something that should be taken really seriously.” Hier könnt Ihr das Interview mit Troye Sivan als Video sehen.

Eminem ist zurück

Eminems neues Album KAMIKAZE ist derzeit in aller Munde – wegen der Streamingzahlen des Albums, den vertretenen Feature-Künstlern, der gigantischen Produktion der Platte, den verrückten Videos und natürlich den wie immer polarisierenden Lyrics des Weltstars. Vor allem wegen eines Songs hagelte es viel Kritik: Im Track „The Fall“ nennt Eminem seinen Rapper-Kollegen Tyler The Creator „Faggot“, übersetzt „Schwuchtel“.  Eminem rappt:  „Tyler create nothin’, I see why you called yourself a (f****t), bitch.” 

Das Video zum Song seht Ihr hier:

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Der Flower Boy in der Opferrolle?

Tyler The Creator hat mit seinem aktuellen Album FLOWER BOY seine Hörer verwirrt – und damit nichts anderes getan als etwas, das seit jeher fester Bestandteil seiner Kunst ist. Diesmal ging es um die sexuelle Orientierung des Rappers: Viele Hörer vermuten hinter der neuen Platte ein subtiles Outing. So rappt er beispielsweise im Song „Ain’t Got Time“: „Next line, I’ll have em‘ like woah I’ve been kissing white boys since 2004“. Hier seht Ihr das Lyric-Video zum Song:

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Verwirrung als Stilmittel

Hat Eminem übertrieben? Die Geschichte ist ein wenig komplexer. Tatsächlich musste Tyler The Creator sich in der Vergangenheit schon selbst einige Kritik anhören – wegen seiner eigenen homophoben Texte. Auf seinem Album GOBLIN aus dem Jahr 2011 verwendete er rund 200 Mal selbst den Begriff „Faggot“, wie u.a. die „WELT“ berichtete. In Großbritannien hat er deswegen Einreiseverbot bekommen, auch Neuseeland und Australien verwehrten dem Rapper in der Vergangenheit schon Auftritte.

Neues Eminem-Musikvideo zu „Lucky You“
Eminem hat sich übrigens mittlerweile zu Wort gemeldet und Einsicht gezeigt. Er sagte im Interview: “Because in my quest to hurt him, I realize that I was hurting a lot of other people by saying it. … It was one of the things that I kept going back to and going ‘I don’t feel right with this.’” Was auch immer bei den beiden Rappern da abläuft: Klingt ganz schön erwachsen, Slim Shady.