ES NE-ERVT!!!


Eine sehr spezialisierte Unterart im Reich der Nervtö-? ter, der anheim zu fallen der arglose Konzertbesucher ob ihrer Selektivität nicht bei jeder beliebigen Veranstaltung Gefahr läuft, ist der V.I.P. Als solcher ist er vor allem auf Konzertereignissen mit Exklusivitäts-Charakter (EC), bevorzugt so genannten Showcases, anzutreffen (die V.I.P.-Population auf einer Veranstaltung verhält sich in der Regel direkt proportional zu deren EC-Quotienten). Dort bewegt sich der V.I.P. am liebsten in so genannten Lounges, wo er sich von einer Kost aus Häppchen und Freigetränken ernährt. Finden sie solche Ruckzugsmöglichkeiten nicht vor, tummeln die V.I.P.s sich meist grüppchenweise im hinteren Hallenbereich und in Barnähe. V.I.P.s sind insofern generell harmlos, als sie stets nur mit Artgenossen in direkte Kommunikation treten (die Kontaktaufnahme erfolgt mittels ritualisierter, als Automatismen ablaufender Zuneigungsbekundungen; vgl. -> „Bussi“). Als nicht zu unterschätzender Nervfaktor erweisen sich hingegen solche Individuen, die aufgrund noch näher zu untersuchender Komplexe meinen, ihre Umwelt und darüber sich selbst permanent der Berechtigung ihres V.I.P.-Statusses rückversichern zu müssen, was sich generell in einem nach Kräften „exzentrischen“ Gebaren, im ungünstigsten Fall in lautstark geführten v.i. Unterhaltungen äußert. Diesen entnimmt der Außen- respektive Nebenstehende dann, beim Warmup-Gig letzten Monat in den Staaten hätte die Performance des Acts doch noch eine Spur mehr Drive gehabt und dass „die Company“ „das Thema“ „hier drüben“ ja wohl ohnehin „total verpennt“ habe. Der wirkungsvollste Selbstschutz vor dem V.I.P. ist die Abwanderung in bühnennahe Regionen, in die sich nur äußerst sporadisch einzelne V.I.P.s vorwagen, die sich zeitweilig vom Rudel abgesetzt haben, (jols) Lesen Sie demnächst in der unvollständigen Enzyklopädie der konzertanten Nervtöter.

Der Lebensabschnittpartner, Die Kichererbse, Der Veranstalter