EU will ins Programm von Netflix und Amazon eingreifen


Per Gesetz sollen die Anbieter mehr europäische Produktionen zeigen.

Der Video-Streaming-Dienst Netflix erfreut sich weltweit großer Beliebtheit, 75 Millionen Kunden hat der Anbieter bereits. Kein Wunder, immerhin ist er in mehr als 190 Ländern verfügbar und die Floskel „Netflix and Chill“ ist bereits Umgangssprache. Die EU will den rapide wachsenden Markt der On-Demand-Portale nun mit einer Quote regulieren: 20 Prozent des Angebots soll in Zukunft aus europäischen Produktionen bestehen. Der Grund ist, dass man sich dadurch einen wirtschaftlichen Aufschwung der lokalen Filmindustrie erhofft.

Mithilfe der sogenannten Richtlinien für audiovisuelle Mediendienste soll die Regelung eingeführt werden. Diese sind 2010 zur Regulierung verschiedener Bereiche der europäischen Fernsehlandschaft wie beispielsweise Werbungsplatzierung, Jugendschutz und kultureller Diversität eingeführt worden. Nun sollen auch die bisher ausgeklammerten Streaming-Dienste in die Agenda aufgenommen werden.

Ein Netflix-Sprecher äußerte sich gegenüber der Financial Times nicht erfreut. Er sagte, dass „starre Quoten den Markt ersticken“ würden. Vielleicht behält er ja Recht: Europäische Kunden zeigen sich auf jeden Fall interessierter an den erfolgreichen US-Serien als an den nationalen Pendants. Ob die neue Regelung eingeführt und dem Markt zuträglich sein, oder das verfügbare Serienspektrum weiter schmälern wird, bleibt also noch abzuwarten.

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