Everlast
Nach rüpelhaftem HipHop und Herzattacke präsentiert Everlast nun eine neue Platte.
Mit toughen Lyrics, kickenden Beats und dem Image der raufenden und saufenden Amis irischer Abstammung haben House Of Pain dem HipHop der 90er Jahre ihren unverkennbaren Stempel aufgedrückt. Den Höhepunkt der Karriere bildete natürlich das stumpfe, aber ungemein spaßige „Jump Around“, das in den frühen 90er Jahren jeder HipHop Party auf die Beine geholfen hat. Nach immensen Erfolgen und insgesamt drei Alben war das Konzept allerdings ein wenig ausgelutscht, und Erik Schrody alias Everlast trennte sich von H.O.P.-im Guten, wie er nach einem Konzert mit seiner neuen Begleitband, den „White Folks“, beteuert. Die bierseligen Zeiten von „Jump Around“ sind aber endgültig Geschichte. Und die Monate nach der Trennung von H.O.P. zeigten, daß sich Everlast keine allzu großen Sprünge zumuten sollte: Er geriet in finanzielle Schwierigkeiten, wurde von seiner langjährigen Freundin verlassen und erlitt vor einem Jahr einen Herzinfarkt. Bei einer Notoperation bekamereine künstliche Herzklappe eingesetzt. „Nach so einer Erfahrung“, berichtet Everlast mit ruhiger Stimme, „versteht man es, jeden Tag des Lebens zu würdigen. Es ist gut, sich seiner Sterblichkeit bewußt zu sein und die Sache mit Humor zu nehmen. Du hast gar nichts, wenn du noch nicht mal über dich selbst lachen kannst.“ Aus seinem Stolz auf die eigene Identität hat Everlast ohnehin nie einen Hehl gemacht, auch wenn er mehr einer White-Trash-Kultur entstammt. Aber warum gibt er sich auf seiner neuen Platte als“Whitey Ford“ aus? „Whitey war ein Baseball-Pitcher bei den New York Yankees in den 4oern. Ich sehe dieses Album wie einen Curve Ball: Du glaubst, er kommt auf dich zu, dabei nimmt er eine ganz andere Bahn. Du glaubst, Whitey Ford präsentiert ein Blues-Album (das Werk heißt „Whitey Ford SingsThe Blues“/ die Redaktion), dabei ist es in Wirklichkeit gar keins. Und genau darum geht es bei der Platte: das zu tun, was nicht erwartet wird. Außerdem ist Whitey Ford ein toller Name.“