Exit: Steht das größte Popmusik-Festival Serbiens vor dem Aus?
Nachdem dem Exit-Festival in Serbien die Subventionen gestrichen wurden, ist nun der Leiter Bojan Bošković zurückgetreten - ohne die staatlichen Mittel sei das Festival nicht mehr zu finanzieren, so Bošković.
Am Donnerstag reichte Bojan Bošković, der Leiter des Exit-Festivals in Novi Sad, Serbien, seinen Rücktritt ein. Den Veranstaltern waren von der Regierung die Subventionen gestrichen worden, was laut Bošković dazu führt, dass man das Festival nicht mehr abhalten könne.
Einem Lokalsender in Novi Sad erklärte Bošković, dass die Streichung der Subventionen politisch motiviert sei: „Das ‚Exit‘ passt nicht in das ideale Bild von Novi Sad, wo für die Kultur die extreme Rechte zuständig ist.“
Erst kürzlich wurde in Novi Sad Laszlo Blašković, der Leiter des städtischen Kulturzentrums von der Regierung entlassen, nachdem er eine Tafel am Gebäude des Kulturzentrums in lateinischer, statt in kyrillischer Schrift hatte anbringen lassen. Die Verfassung schreibt zwar die Verwendung von kyrillischer Schrift vor, dies wird aber von den Behörden häufig missachtet.
Das Exit ist neben dem Trompetenfestival von Guča, welches eher patriotisch ausgerichtet ist, die größte Musikveranstaltung Serbiens. Im Gegensatz zu dem Trompetenfestival hat das Exit einen explizit kosmopolitischen Schwerpunkt: So haben sich die Veranstalter beispielsweise für die Lockerung der strengen Visa-Vorschriften stark gemacht, und eine großangelegte Kampagne gegen Menschenhandel unterstützt.
Das Festival ist im Jahre 2000 unter aus Protest gegen das Regime Slobodan Miloševićs entstanden. Hundert Tage lang dauerte damals die Veranstaltung, die von Studierenden der Technischen Universität in Novi Sad organisiert worden war.
Heute zählt das Exit zu den größten Musikveranstaltungen in Südosteuropa und hat zahlreiche Preise gewonnen.