Fab four in Mono


Am letzten Faschingswochenende war es endlich soweit; Der EMI-Konzern veröffentlichte weltweit die ersten vier Langspielplatten der Beatles auf CD. Für alle, die PLEASE PLEASE ME, WITH THE BEATLES, A HARD DAYS NIGHT und BEATLES FOR SÄLE sofort erwartungsvoll auf Digitalscheibe erworben haften, gab’s zu Hause allerdings ein böses Erwachen: Was seit mehr als zwei Jahrzehnten auf Stereo-LPs käuflich gewesen war, kann man jetzt auf CD nur noch mono hören! Ein Hintertreppenwitz der Schallplattengeschichte. Reichlich verwegen mutet die Argumentation an, mit der sich Peter Townsend (nicht Pete), Manager im Londoner Abbey Road Studio, herauszureden versuchte. Bei den ersten vier Beatles-LPs habe es sich um Original-Mono-Produktionen gehandelt, die man nach Beratung mit Produzent George Martin auch als solche auf CD wiederveröffentlicht sehen wollte. Genau das ist nachweislich nicht korrekt. Bis auf die zwei Titel der Debüt-Single „Love Me Do/P. S. I Love You“ handelt es sich bei den besagten LPs um Multitrack-Aufzeichnungen; die stereofon abgemischt wurden und als solche — nämlich Stereo-LPs — auch immer erhältlich waren. Wer die Aufnahmen in optimalem Stereo-Klang hören will, wird also wieder zur schwarzen Scheibe greifen müssen. Die kalifornische Firma MFSL (Vertrieb durch Erus Technik, Eschborn) hat soeben dieselben vier Beatles-LPs als Half Speed-Umschnitt in japanischer Nobel-Preßqualität veröffentlicht. — Daß die Electrola ihre Stereo-Beatles jetzt aus Respekt vor historischer Authentizität zurückziehen will, halten wir allerdings für ein böses Gerücht.