Falco


Auf den ersten Blick scheint die Szene vertraut: Hunderte Fans, die begeistert die Ausgänge von Hotels und Konzerthallen belagern. Autogrammjäger, die keine sich bietende Gelegenheit auslassen, und Mädchen, die verzückt „We love you, Falco“ kreischen. Der entscheidende Unterschied: Dies alles spielt sich – 18.000 Km von zu Hause entfernt — in Japan ab. Fünf Konzerte in vier Millionenstädten — Osaka, Fukuoka, Nagoya und Tokyo — sollten dem Falken seinen bislang größten internationalen Life-Erfolg bescheren.

Japanische Konzertbesucher sind kaum mit europäischen zu vergleichen. „Dressed up“, als wären sie beim greisen Kaiser Hirohito geladen, unterscheiden sie sich nicht nur in der Kleidung, sondern auch in der Disziplin: So bedarf es zum Beispiel nur eines einzigen Ordners, um die vor den Hallen wartenden Fans in schönen Zweierreihen antreten zu lassen!

Doch wehe, wenn sie losgelassen! Kaum legt die (mittlerweile hervorragend aufeinander abgestimmte) Band des Österreichers los, beginnen die Fans im NHK enthusiastisch zu tanzen. Blumen werden auf die Bühne geworfen, bunte Plastikbälle. Kekse in Verpackung, Papierdrachen und Hasen als Glücksbringer fliegen dem Falken entgegen.

Die Show weicht wenig von der bereits in unseren Breiten gesehenen ab. Vollprofi der er ist, engagierte Falco allerdings eine leibhaftige Dolmetscherin, die zwischen den Songs die Songtexte und Ansagen übersetzte. Ob Mr. Hölzel allerdings sein dabei geäußertes Versprechen einhalten kann,

beim nächsten Japan-Besuch der Sprache bereits dermaßen mächtig zu sein, um seinen eigenen Conferencier zu spielen, darf als typische Hölzelsche Übertreibung angezweifelt werden.

Den Japanern hat’s jedenfalls gefallen. Und als Falco zum Ende seiner Show plötzlich die Bühne in Richtung Publikum verließ, hatten die engagierten Ordner doch noch alle Hände voll zu tun. um die rasenden Japanerinnen im Zaum zu halten.

Lock me Amadeus: Hölzel Johann zeigt’s

nun auch den Schlitzaugen