Falco: Konnte der Herr Hölzel den Ukrainekrieg vorhersagen?


In einem Interview aus den Neunzigern sagt der Wiener Weltstar den Krieg der Russen gegen die Ukraine voraus

Im kommenden Jahr jährt sich der Todestag des Wiener Originals Falco zum 25. Mal. Johann „Hans“ Hölzel, so sein bürgerlicher Name, verstarb 1998 im Alter von 40 Jahren bei einem Autounfall. Nun hat die österreichische Infoplattform oe24.at ein altes Interview ausgegraben, wo der exzentrische Weltstar den russischen Überfall auf die Ukraine schon damals voraussagte.

„Ich sehe, dass wir eine große Bedrohung durch den Osten haben“, lautete ein Statement von Falco, der nicht unbedingt als übermäßig politischer Künstler bekannt war.

Er orakelte auch, wenn es der damalige Präsidenten Boris Jelzin der noch jungen Russischen Föderation nicht schaffen würde, „diesen Diktator“ in die Schranken zu weisen – dann würde der Fortgang der Geschichte böse enden. Gemeint war Wladimir Putin, der den kranken Jelzin beerben wollte.

Der damalige Interviewpartner Norbert Ivanek vertiefte das Thema. Falco wurde explizit: „Das ist realistisch! Das ist absolut realistisch! Wenn der Jelzin morgen erschossen wird, kommt dieser Dreißigprozentige.“ (gemeint ist Putin).

Er sagte voraus: „Der kassiert einmal zuerst die Ukraine.“

Und weiter, wobei „Kohle“ nicht den Rohstoff, sondern „Knete“ meint: „Dann schießt er Atomraketen und erpresst die Länder mit Kohle. Und der Westen verhält sich so abwartend. Weil wir können es uns ja nicht verscheißen mit diesen Russen. Ich sehe da eine große, große Gefahr durch den Osten. Es ist fast wie noch ein Krieg.“

Eine bemerkenswertes Aussagentableau, das seinerzeit kaum ein außenpolitischer Experte teilte. War es doch im Jahr 1998 keineswegs absehbar, welche künftige Rolle Wladimir Putin mittel- auf langfristig auf dem internationalen Polit-Parkett spielen würde. Der ehemalige KGB-Agent in Dresden trauerte zwar dem Ende der Sowjetunion nach, doch das galt für die meisten als Folklore.

In Deutschland und anderen westlichen Ländern galt Putin – nach dem aufgrund seiner Alkoholsucht zunehmend unberechenbaren Jelzin anfangs als zuverlässiger „Hoffnungsträger“.