Focus
Sie machen Musik, die konzentriertes Zuhören verlangt, stehen gern auf der Bühne und bezeichnen sich selbst als 4-Mann-Symphonie-Orchester. Wer Radio Luxemburg hört, weiss, dass FOCUS eine von Hollands Topgruppen ist.
Ihre Singles ‚House Of The King‘ und ‚Hocus Pocus‘ verkauften sich jedoch nicht nur in den Niederlanden sehr gut; ihre zweite LP ‚Moving Waves‘ wurde In England mit enthusiastischen Rezensionen bedacht. Eine überaus erfolgreiche Tournee, lange Artikel in den britischen Fachblättern und begeisterte Fans sorgten dafür, dass sich FOCUS heute auch im Ursprungsland der Popmusik grosser Popularität erfreut. FOCUS ist neben Amon Düül II die einzige Gruppe vom Kontinent, der es gelang, sich neben der englischen und amerikanischen Konkurrenz zu behaupten.
Jan Akkerman und Thijs van Leer, die beiden „Köpfe“ der Gruppe, haben am Amsterdamer Konservatorium Musik studiert. Jan lernte vier Jahre lang Gitarre und Harmonielehre, Thijs ein Jahr Flöte und Komposition. Er spielt übrigens eine ganze Skala von Instrumenten: Orgel, Piano, Mellotron, Flöte und Saxofon. Ausserdem ist er Leadvokalist. Pierre van der Linden (Drums) und Bert Ruiter (Bass) vervollständigen die Besetzung.
Die Musik von FOCUS ist, das kann man deutlich hören, hauptsächlich vom Jazz und von klassischen Einflüssen geprägt. Sie bewundem Miles Davis, John Coltrane, Wes Montgomery, Bartok und Schubert, lieben allerdings auch Griechische Musik, Barock und Cowboylieder. Elemente aus all diesen Richtungen finden sich in der Musik von FOCUS wieder.
Jan und Thijs komponieren und arrangieren. Ihre Platten nehmen sie in England auf und Mike Vernon, Ex-Produzent von u.a. Fleetwood Mac, assistiert ihnen dabei. Vernon über FOCUS: „Ihre Musik und ihre unvergleichliche Originalität beeindrucken mich. Sie sind eine sehr talentierte Gruppe und deshalb sage Ich ihnen grosse Erfolge in England und Amerika voraus“.
Der erste Teil dieser voraussagung hat sich bereits realisiert. Thijs van Leer über die Reaktion der Engländer: „Anfangs dachten sie natürlich ‚ach, wieder so eine holländische Gruppe. Käse und Holzschuhe, aber Musik – nee!‘ Sie erwarten aus Holland wenig Originelles. Ob sie allerdings selbst so originell sind, wage ich zu bezweifeln. Sind die Engländer erst einmal begeistert, dann verlangen sie mit Sicherheit vier Zugaben. Und dass war bei jedem unserer Auftritte der Fall. Bis auf ein einziges Mal, nämlich als wir mit David Bowie spielten. Aber ja, diese Gruppe hat eine so gute Show und wir sind eben nicht die Typen, die mit dem Po wackeln. Bei uns zählt allein die Musik. Wir spielten im Vorprogramm von Arthur Brown und Stone The Crows . .. und haben beiden die Show gestohlen. Nach unserem Auftritt im ‚Speakeasy‘ hörten wir, dass der Drummer von Deep Purple im Publikum gesessen hatte und von unserem Pierre begeistert war.“