Folklegende Pete Seeger mit 94 Jahren gestorben


Der amerikanische Sänger Pete Seeger ist mit 94 Jahren in einem New Yorker Krankenhaus gestorben. Er war einer der wichtigsten Folkmusiker der USA und auch als Umwelt-und Friedensaktivist bekannt.

Sein Wutanfall, als Bob Dylan bei dem von ihm mitbegründeten „Newport Folk Festival“ 1965 mit einer elektrischen Gitarre auftrat, ist legendär. „Wenn ich eine Axt hätte, würde ich ihm sofort das Mikrofonkabel kappen“, schimpfte Pete Seeger wütend. Bob Dylan wurde von den Festivalbesuchern ausgebuht und kehrte 37 Jahre lang nicht mehr nach Newport zurück.

Am Montag ist der amerikanische Folkmusiker, besessene Unplugged-Fan und einflussreiche Umwelt- und Friedensaktivist in einem New Yorker Krankenhaus mit 94 Jahren gestorben. Er beeinflusste neben Bob Dylan auch Künstler wie Joan Baez, Bruce Springsteen, Kris Kristofferson, Emmylou Harris und Eddie Vedder und galt als einer der einflussreichsten Persönlichkeiten in der Folkszene der 1940er, 1950er und 1960er Jahre. Daneben war er Mitbegründer der Bands The Alamanic Singers und The Weavers und baute sowohl die erste Volksmusik-Organisation „People’s Song“ auf, wie er auch für das Folk-Magazin „Sing Out“ über Musik schrieb. „Im Vergleich zur Trivialität der meisten Popsongs besitzen die Texte dieser Lieder das Fleisch, das unser Leben ausmacht“, sagte er einmal über Folksongs.  

Sein Song „Where Have All The Flowers Gone“ wurde in den 1960er Jahren zur Hymne der Friedensbewegung, die später von Marlene Dietrich und Hildegard Knef neu interpretiert wurde. Als politisch denkender Mensch sang er gegen den Vietnamkrieg und verwehrte sich gegen politische Repressionen. Wegen seiner rebellischen Texte und seiner früheren Mitgliedschaft in der Kommunistischen Partei wurde er in der McCarthy-Ära 1955 vor ein Komitee für unamerikanische Aktivitäten geladen und zusammen mit dem Schriftsteller Arthur Miller wegen subversiven Tätigkeiten zu zehn Jahren Haft verurteilt, von denen er ein Jahr im Gefängnis verbrachte.

Doch obwohl Pete Seegers Protestsongs wie „Waist Deep In The Big Muddy“ von den Medien aufgrund dieser Verurteilung lange Zeit von den Medien boykottiert wurden, gab er seine Musiker-Karriere nicht auf, denn sein Motto lautete stets: „Mit einem Song kann man seine Gedanken ausdrücken und gemeinsames Handeln fördern. Ich glaube allerdings, dass nicht nur Lieder geschrieben werden müssen.“

2009 sorgte Pete Seeger noch einmal für Aufsehen, als er bei der Amtseinführung von US-Präsident Barack Obama zusammen mit Bruce Springsteen eine halbe Millionen Menschen dazu brachte, den Woody-Guthrie-Song „This Land Is Your Land“ mitzusingen.

Seht hier eine Dokumentation über Pete Seeger aus dem Jahr 2007:

Youtube Placeholder
An dieser Stelle findest du Inhalte aus Youtube
Um mit Inhalten aus Sozialen Netzwerken zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir deine Zustimmung.