Fünf Fragen an Kakkmaddafakka: Was macht die Corona-Krise mit Musiker*innen?
„Uns gefällt, dass man praktisch keine Wahl hat. Man muss einfach herumhängen und nichts tun“: Kakkmaddafakka zur aktuellen Lage.
Die norwegische Indie-Rock-Band „Kakkmaddafakka“ kennt sich schon aus Kindheitstagen und verbringt eigentlich jeden Tag miteinander. Wie geht es der Band, deren Mitglieder nun alle getrennt voneinander in Quarantäne sind? Wir haben fünf Fragen in den hohen Norden nach Bergen geschickt.
ME: Wo seid ihr gerade und wie geht es euch dort?
KMF: Für uns sieht es gerade nicht so gut aus. Die gesamte Band ist jetzt in Norwegen in Quarantäne, da wir vor Kurzem noch außerhalb des Landes waren. Wir sind letzten Donnerstag nach Hause gekommen, also haben wir jetzt „nur“ noch eine Woche, ehe wir wieder unsere Häuser verlassen und endlich wieder zusammen sein können.
Wie seid ihr als Band von der Corona-Krise betroffen? Und gibt es schon Lösungen für die Zeit während oder nach der Krise? Wenn ja, welche?
Wir haben unseren Betrieb komplett heruntergefahren. Wir wollten im April auf eine längere Tour gehen, aber im Hinblick darauf, wie die Situation jetzt ist, glauben wir nicht, dass wir irgendwo hinkommen. Wir haben jetzt umgeplant und hoffen, dass wir unsere Konzerte im Oktober geben können. Aber wer weiß, die Zeit wird zeigen, ob Menschen sich jemals wieder in großen Gruppen treffen.
Wie nutzt ihr aktuell die Zeit? Was hat sich verändert? Was mögt ihr daran und was nervt euch?
Pål (Cello, Gesang und Gitarre): Ich habe eine Kamera für meinen Computer gekauft. Mein Ziel ist es jetzt, jeden Tag einen Livestream zu machen. Dafür lerne ich unsere Lieder gerade auf der akustischen Gitarre. Uns gefällt, dass man praktisch keine Wahl hat. Man muss einfach herumhängen und nichts tun. Es wäre aber auch schön wieder zurück in unser Studio gehen zu können, um neue Songs zu schreiben und diese dann aufzunehmen. Oder ein Glas Wein in einer Bar trinken zu gehen.
Auf was könnt ihr derzeit nicht verzichten?
Wir können weder unsere Familien treffen, noch Konzerte geben, daher ist FaceTime eine gute Erfindung in Zeiten wie diesen.
Filme, Serien, YouTube-Kanäle, Instagram-Accounts, Alben oder Bücher. Was empfehlt ihr für die Quarantäne?
Hmm. Alle Klassiker-Filme! Fangt an Videospiele zu spielen oder entdeckt neue Musik: Zum Beispiel alle Kakkmaddafakka-Alben oder lest ein Buch von Jon Fosse.