Gastkritiker – Ian Gillan


Gast-Kritiker lan Gillan, ehemals Sänger von Deep-Purple, heute Black-Sabbath, hörte das erste Tape morgens um 20 nach 6 – nach langer Nacht zu früher Stunde. Hier sein Kommentar: „Genesis“ ist sensationell, erstaunlich, brillant. Das kann man überall hören, im Auto, auf ’ner Party oder beim Liebe machen.

Von Chief Ebenezer Obey habe ich noch nie was gehört, die Produktion ist übel, das Feeling gut. Jonathan Richman kenne ich auch nicht. Klingt wie ’ne 69er Demo, lausige Musik, lausige Texte.

X – ein neuer Name für mich. Primitive, erdige Produktion, die aber durchaus ihren Reiz hat. Diese Mischung von Funk und R & B hat der Musik lange gefehlt. Style Council produzieren gute Sounds, schöne Harmonien, intelligente Lyrics so was braucht die heutige Musik.

Comsat Angels – guter Sound, gute Produktion, aber das habe ich alles schon mal gehört. Whodini klingt wie Rap, wird wohl nur in den Discos Erfolg haben. JoBoxers: müde, langweilig und amateurhaft, Hilfe! The Motels mag ich, Respekt; die Musik ist ehrlich und kommt gut rüber. Das ist Entertaining. Vor allem die Sängerin gefällt mir.

Lords Of The New Church das ist wirklich nichts Heiliges. Ist das das neue Zeitalter des Konservatismus? Wo sind die neuen Ideen? New Wave goodbye!

Von Cheap Trick erwartete ich etwas Brillantes, schließlich bin ich ihr Fan. Doch, welch ein Desaster! Schund!

Als ich Mickey Jupp hörte, dachte ich an Arlo Guthrie, Chuck Berry – Talking Country Blues. So was habe ich lange nicht gehört. Die Produktion ist sauber, Musiker, Vocals und Backing-Vocals großartig. Diese Platte spricht mich sehr anim Gegensatz zu Clarence Clemmons lausiger Produktion aus der Südstaaten-Rock-Ecke. Lächerlich!

Das letzte Tape an diesem Morgen, Will Powersjst so was wie Disco Rap. Macht mich ratlos. Ob das die Musik der Zukunft ist? Wie schon bei einigen anderen Aufnahmen dieser MÜV-Liste frage ich mich auch hier: Wo sind die guten Sänger?

Schlüsselerlebnis:

Bei Deep Purple, Black Sabbath und Jesus Christ Superstar mitgemacht zu haben.

Bestes Konzert:

Climax Blues Band in England

Vorlieben:

Ehrlichkeit

Abneigungen:

Leute, die immer lächeln

Musik:

Alles Erdige

Schriftsteller:

Edgar Allan Poe

Lieblingsessen:

Gebackene Bohnen, Rühreier, Steaks und Milch

Frühere Berufe:

Keine

Kneipen:

Von 69 bis 72 das „Speak Easy“ in London, ansonsten jede Bar. wo ich einen Drink kriegen kann.

Hobbies:

Fußball, Schwimmen, Tiefseetauchen und Schreinern.

Erstes Musikerlebnis:

Gründung meiner ersten Band Moonshiners 1962

Musikalische Einflüsse:

Elvis,Cliff Bennett, Richie Blackmore…

Zeitgenossen, die du gerne treffen würdest?

Robert Plant und Mick Jagger

In welcher historischen Epoche würdest du gerne leben?

Im Mittelalter – unter aktuellen medizinischen Voraussetzungen und mit meinem heutigen Wissen

Musiker, mit denen du arbeiten möchtest?

Millionen

Deine größte Angst?

Die britische Musik-Presse

Kannst du dir vorstellen, keine Musik zu machen?

Nein

Verliebst du dich oft:

Nein

Zukunftsplane:

Musikalischen und kommerziellen Erfolg mit Black Sabbath zu haben

Deutschland-Eindruck:

Ich liebe es

Inspiration:

real life Monatlicher