George Clinton


Its Funk-Time! In Kürze wird der amerikanische Funk-Maestro Georae Clinton höchst der amerikanische Funk-Ma-Aestro George Clinton höchstpersönlich deutsche Konzerthallen elektrisieren. Wer durch Kid Creole & The Coconuts, durch das momentan grassierende Funk & Salsa-Fieber schon infiziert wurde, hat nun die Möglichkeit, mit George Clinton eine der einflußreichsten Figuren dieser Bewegung zu erleben. Als Komponist, Arrangeur, Produzent und Ideenlieferant zeichnete Clinton verantwortlich für die Gruppen Funkadelic und Parliament sowie für eine Unmenge unbekannterer Bands, die er initiierte, lenkte oder betreute.

– Über 20 (!) Alben hat er mit diesen Bands und einem regulären Stamm von über 30 (!) schwarzen Musikern im Laufe von mehr als 15 (!) Jahren produziert. Und trotzdem stapelt sich Material für etwa 20 weitere LP-Projekte in seinem Archiv. Obwohl er nach mehreren erfolglosen Starts in den Staaten schnell zu einer zentralen Figur der Funk-Szene avancierte, blieb er in Deutschland weitgehend unbekannt. Erst mit der Veröffentlichung des Funkadelic-Albums ONE NATION UNDER A GROOVE (1978) entdeckte Europa dieses Funk-Genie. Clinton ist, daran besteht kein Zweifel, der Frank Zappa und Phil Spector der schwarzen Musik. Von hellwacher Intellektualität als Texter und Aphonst („Free Your Mind, Your Ass Will Follow…“), von einer enormen Risikofreude als Produzent verzwackter Funk-Collagen, von kompromißloser Musikalität, was schwarze Rhythmik angeht.

Soeben erschien sein erstes Solo-Album COMPUTER GAMES. Jahrelange Rechtsstreitereien und finanzielle Pleiten hatten dazu geführt, daß Clintons weitverzweigtes Musik-Imperium zerböckelte. Eine PR-Reise vor wenigen Wochen sollte helfen, die anstehende Tournee und Clintons bewegte Geschichte einem größeren Publikum bekannt zu machen.

Ein Interview jagte das andere. In Köln erschien Clinton mit knallblauen Plateaustiefeln, in grauem Jogging-Anzug und Sherlock-Holmes-Mütze. In natura wirkt der Zwei-Meter-Brokken wesentlich jünger und vitaler als man ihn von Fotos her kennt. Trotz Bauchansatz strahlt er die Vitalität eines jungen Mannes aus. Ein Stichwort genügt und Clinton erzählt endlos lange, faszinierende Geschichten aus seiner bizarren Vergangenheit.

Dieser Mann explodiert regelrecht vor Ideen. Das 13minütige „Loopzilla“ von der jüngsten LP beispielsweise ist ein wahnwitziger Zusammenschnitt aller Ingredienzien des P-Funk (= pure, uncut funk). Ein acht Sekunden langer Beat wird durch tape looping“ und knifflige Produktionstechniken auf 13 Minuten gedehnt: „Wichtig ist, daß der Croove immer intensiv bleibt in diesen langen Nummern. Ich will mich und andere nie langweilen. Die Botschaft lautet: „Make sure you can dance!!“

In unseren Reihen befinden sich blutjunge Musiker im Alter von 15 oder 16 Jahren ebenso wie ältere. Ich selbst bin 41; und wenn Jugend und Erfahrung sich verbünden, hört der Groove nie auf.“

Seit James Brown, Jimi Hendrix und Sly Stone hat kein schwarzer Musiker den Kopf so voller Ideen, die Energie für immer neue Projekte und eine so geballte Ladung an Führungs-Qualitäten wie George Clinton. Die Aufarbeitung seines gewaltigen Werkes hat in Europa gerade erst begonnen. Wer sich darauf einläßt, sollte gewarnt sein:

„Make sure you can dance to it“