George Harrison
Meditation statt irdischer Gelüste: Ein Beatle erkennt die unerträgliche Seichtigkeit des Scheins.
Willkommen, Mr. Trance: Der Astralleib George Harrisons schwebt im Herbst 1966 von seinem ersten Indien-Trip zurück nach London. Hell erleuchtet, diktiert er kurz darauf dem Musikjournalisten Miles zehn kosmische Thesen in den irdischen Notizblock.
Drogen
Keiner wird drogenabhängig, wenn er gut drauf ist. Wenn du ein Ziel erreichen willst, schaffst du es mit Drogen nur zu einem gewissen Grad. Wenn du ein Ziel jedoch wirklich erreichen willst, mußt du selber etwas dafür tun. Lebe gesund, iß kein Fleisch, bleibe den Nachtclubs fern und meditiere…
Gott Erkenntnis
Die meisten Menschen haben Angst vor neuen Erkenntnissen. Ich kann das nicht verstehen, denn alles, was ich je neu erfahren habe, habe ich immer als großartig empfunden. Je mehr du weißt, desto mehr wirst du dir bewußt, daß du letztendlich überhaupt nichts weißt.
Die Leute haben das Gefühl, daß Gott das eine Ding da oben sei und sie das andere da unten. Sie verstehen nicht, daß sie selber Gott sind. Das ist alles: Auch wir sind Gott, aber wir machen uns das einfach nicht klar.
Himmel und Hölle
Himmel und Hölle spielen sich jetzt, genau in diesem Augenblick, ab. Durch deine eigenen Handlungen kannst du den Himmel machen oder die Hölle. Du hast es in der Hand.
Indien
Es gibt sehr gute Musiker dort. Die Inder bemühen sich sehr um Demut, und du mußt wirklich du selbst und bescheiden sein. Sie sagten: „Es ist uns eine große Ehre, euch zu treffen.“ Das war schrecklich, weil ich doch auch demütig sein wollte. Deshalb war ich doch dort, und nicht als Beatle. Die Leute, mit denen du in Indien sprichst, erzählen keinen Bockmist, weil sie einfach keinen Bockmist machen. Ihr Denken hat nichts von der Spinnerei im Westen. Die Inder sind spiritueller als die Leute bei uns.
Kommuni- kation
Kommunikation ist doch einzig und allein die Verwirklichung der gegenseitigen Liebe zwischen den Menschen. Kommunikation ist eine wahnsinnige Schwingung, die dich gut draufbringen kann. Diese Schwingungen, die du von Yoga, kosmischen Gesängen und diesen Sachen kriegen kannst, reißen dich aus allem heraus. Die Realisation ist einfach im Kopf. Sie jagt dich in astrale Gegenden.
Menschen
Wirklich: Jeder Mensch ist bedeutend, jeder Mensch muß bedeutend sein, leder Mensch möchte gut sein, mag es, wenn die Sonne scheint, mag das Gefühl, glücklich zu sein. Aber dann tun sie dies und das, aber sie versuchen nie ernsthaft darauf hinzuwirken, daß alles wirklich schön wird. Die meisten Menschen glauben, daß alles von alleine auf sie zukommt und daß es eben schön ist, wenn man mal glücklich ist, und wenn man unglücklich ist, dann hat man eben Pech gehabt.
Rein- karnation
Ich bin mitten in der Bewegung von Wiedergeburt und Tod. Wir werden immer aufs Neue wiedergeboren nach dem Gesetz von Bewegung und Gegenbewegung. Wenn du nach deiner nächsten Geburt zurückkehrst, erntest du das, was du in deiner vorherigen Inkarnation gesät hast. Das ist der Grund, warum ich ich bin und du du bist. Was immer du tust, du bekommst es irgendwann zurück.
Ravi Shankar
Ravi Shankar ist mein musikalischer Guru. Seine Musik haut mich einfach um. Sie hat viel mit Spirituellem zu tun, wie wir das von Hare Krishna kennen. Ravi ist phantastisch. Er sitzt bloß da mit seinem Instrument und sagt dir alles — Dinge, die du zwar selber weißt, aber nicht sagen kannst, weil es einfach keine Worte dafür gibt. Ravi Shankar sagt es auf seine Art, mit seiner Musik. Wenn Ravi ein Konzert gibt, macht er sich hübsch und zündet seine Räucherstäbchen an. Er trinkt und raucht nicht, allein durch seine wahre Ergebenheit meistert er die Sache.
Yoga
Mit Yoga kann jeder sein Ziel erreichen. Yoga verwirklicht Gott. Es gibt Yogis, die es bis zu der Stufe geschafft haben, daß sie Gott sind. Sie sind wie Christus: c Sie können übers Wasser gehen = und Körpern Form geben. Aber; das ist nicht der Punkt. Der Punkt ist, daß wir das alle tun können, tun müssen.