Was tun sechs Freunde, die alle in verschiedenen (mehr oder weniger) großen US-Rockbands spielen, in ihrer Freizeit in Minneapolis aber eh die ganze Zeit zusammen abhängen und dieselben Clubs besuchen? Richtig, sie gründen ihre eigene Band, schmücken sich mit Pseudonymen wie Raymond Virginia oder Leonardson Saratoga und warten mal ab, was die Welt so von ihrer Musik hält. Und die Welt hält viel davon: ‚Down By The Old Mainstream‘, das erste Album von Golden Smog, schlug ein wie eine mittlere Bombe. Kritiker und Fans jubelten gleichermaßen ob der wunderschön abgehangenen Country- und Folksongs. Schnell war das Geheimnis um die Mitglieder gelüftet. Mit dabei: Dan Murphy von Soul Asylum, Marc Perlman und Gary Louris von den Jayhawks, Jeff Tweedy von Wilco, Kraig Johnson von Run Westy Run und Noah Levy von den Honeydogs. „Am Anfang haben wir uns für Live-Auftritte als Band zusammengetan“, erzählt Kraig Johnson „und jede Menge Covers gespielt: Alles von Dinosaur Jr., aber auch ‚The Most Beautiful Girl In The World‘ von Prince.“ Und Jetzt hat das Minneapolis-Bündnis einen Longplayer eingespielt, dessen beste Momente an große amerikanische Kultrock-Bands wie Alex Chiltons Big Star oder Green On Red erinnern. „Kein übler Vergleich“, schmunzelt Kraig Johnson: „Wir mögen alles, was irgendwie obskur ist. Wenn wir zum Beispiel Covers spielen, geben wir den Stücken einen speziellen Touch, daß viele Leute gar nicht merken, was sie da hören.“ Und wann wird aus dem Projekt Golden Smog eine richtige Band? „Wir sind schon eine. Wir spielen aber alle auch weiter in unseren anderen Bands.“
