Gravierende Sicherheitsmängel aufgedeckt
Bei der diesjährigen Loveparade in Duisburg kamen bei einer Massenpanik 19 Menschen ums Leben. Das Sicherheitskonzept der Veranstalter soll gravierende Mängel aufgewiesen haben
Laut einem internen Verwaltungsdokument soll es „gravierende Mängel beim Sicherheitskonzept“ der diesjährigen Loveparade in Duisburg gegeben haben. Bei dem Rave waren in Folge einer Massenpanik 19 Menschen ums Leben gekommen. Das Papier liege „Spiegel Online“ vor. Auf dem Gelände hätten sich nach Veranstalterangaben mehr als eine Millionen Zuschauer befunden, obwohl es nur für 250.000 zugelassen gewesen sei. In dem von einer Behörde ausgestellten Schreiben würden die Organisatoren des Raves, die Berliner Lopavent GmbH, zwar von der Maßgabe befreit worden sein die vorgeschriebene Breite der Fluchtwege einzuhalten – die Größe von maximal 250.000 Zuschauern aber habe als Vorschrift gegolten. Laut „Spiegel Online“ wurden in einer Dienstelle der Bundespolizei Spuren gelöscht, die der Aufklärung der Tragödie gedient hätten. Hintergrund sei der Plan der Polizei gewesen, die Zuschauer „großflächiger“ anreisen zu lassen und „Nadelöhrsituationen“ zu vermeiden. Die Behörde hätte den Plan aber fallen gelassen, weil ausreichend Personal gefehlt habe. Nach Angaben von „Spiegel Online“ seien aus einer Polizeistelle Duisburgs mittlerweile alle elektronischen Dokumente zur Loveparade gelöscht worden.
sn – 26.07.2010