Dieser Reiseführer soll Euren Blick auf Städte verändern
Architekten entwickeln im Laufe ihrer Karriere einen besonderen Blick für Beziehungen und Orte innerhalb einer Stadt. Eine spanische in London ansässige Architektin möchte genau das in Reiseführern weitergeben und die Sicht der Menschen damit verändern.
Reiseführer gibt es viele und vor allem für beliebte Reiseziele besteht eine fast endlose Zahl an Möglichkeiten. Doch häufig wiederholen sich die „Tipps“ der Reiseführer und oft fällt einem auf, dass der als Geheimtipp bezeichnete Ort oder das Restaurant auch schon vollkommen überlaufen sind. Architektin Virginia Duran aus Spanien hat deshalb einen speziellen Reiseführer entworfen, der für den „urbanen Entdecker“ gedacht ist.
„Architectour“ richtet sich an Architekten, Designer, Fotografen, Künstler, Einheimische und Reisende und möchte den Nutzer beziehungsweise Leser an ungewöhnliche Orte mit interessantem Ausblick oder einer besonderen Hintergrundgeschichte bringen. Das Buch, das man in gedruckter Form kaufen muss, gibt Fotografen Tipps für Motive, die nicht die üblichen Sehenswürdigkeiten abbilden und verrät dem Reisenden, wie er oder sie an Orte gelangen kann, die nicht immer oder schwer zugänglich, aber durchaus sehenswert sind.
Zeichnungen statt Fotos
Das Projekt soll durch Crowdfunding bei Kickstarter finanziert werden und bisher gibt es Guides für London, wo die Virginia Duran selbst wohnt, Paris und New York. Für 35 Euro kann man sich einen davon sichern. Reiseführer für weitere Städte sollen erst nach einem weiteren Crowdfunding-Erfolg umgesetzt werden.
Der Reiseführer beinhaltet handgezeichnete Skizzen statt Fotos – um für den Reisenden nicht den ersten Eindruck eines Orts vorwegzunehmen
Weshalb ausgerechnet ihr Guide so besonders und vor allem anders ist, erklärt die Architektin natürlich auch. Ein spezielles Merkmal ist, dass das Buch keinerlei Fotos beinhaltet, sondern nur handgezeichnete Skizzen – um für den Reisenden nicht den ersten Eindruck eines Orts vorwegzunehmen. Die Anordnung der „Sehenswürdigkeiten“ richtet sich nach Entfernung, nicht nach Kategorien wie Museen, Parks, Cafés. Zu jedem aufgeführten Ort gibt es außerdem nur ein stichpunktartige Beschreibung, keine „Wikipedia-ähnlichen langen Texte“.
https://www.instagram.com/p/BTpKyfJF_SZ/?taken-by=architectourgd
Alles begann mit einem Guide durch Chicago
Virginia Duran ist selbst stets an der Entstehung von Gebäuden interessiert, möchte als Tourist unbekanntere Orte entdecken als Einwohner einer Stadt einen Beitrag zum Stadtbild leisten. Diese Vorstellungen und Wünsche versucht sie in ihren Reiseführern weiterzugeben. Im Jahr 2012 entwarf sie daher ihren ersten Guide, der die Stadt Chicago näher beleuchtete. Als sich dieser großer Beliebtheit im Internet erfreute, beschloss sie das Projekt weiterhin zu verfolgen. Sie glaubt, dass ihre Reiseführer „den Blick von Menschen auf Städte der Zukunft verändern können“.
Auf ihrer eigenen Homepage berichtet Virginia Duran über ihre Reisen und stellt hin und wieder kostenfreie PDFs als Download zur Verfügung, die als abgespeckte Versionen von Reiseführern – zum Beispiel durch Wien oder Tunesien – genutzt werden können.