H-Blockx: Nur mit Anwalt!
Nach elf Jahren mit vielen Höhen und Tiefen wollen es die Vier aus Münster mit ihrem neuen Album "Get In The Ring" noch mal wissen. Ein Anruf bei Sänger Henning Wehland.
Wie lieht nach elf Jahren H-Blockx dein persönliches Fazit aus?
Pathetisch formuliert war es ein ganz großes Abenteuer, in dem auf alle Fälle der Spaß überwogen hat. Angefangen bei unserem Überraschungserfolg mit „Time To Move“ bis hin zum großen Knall 1999, als wir eine Amerika-Tournee abbrechen mussten, weil unsere Plattenfirma pleite gegangen ist und deren Chefsich mit der restlichen Kohle nach Mexiko abgesetzt hat.
Kurz darauf ist mit Dave auch noch ein Gründungsmitglied ausgestiegen. Warum habt ihr trotzdem weitergemacht?
Es gab nur zwei Möglichkeiten, entweder die Band aufzulösen oder nochmal ganz von vom anzufangen. Wir waren schlicht zu stolz, die Flinte einfach ins Korn zu werfen.
Welche Fehler werdet ihr nicht nochmal machen?
Wir haben damals nur „Plattenvertrag“ und „Studio“ gehört und Hurra geschrien. Aber über die ganzen Konsequenzen, zum Beispiel welche Rechte man hat, waren wir uns überhaupt nicht im Klaren. Es gibt leider auch keine Schule, wo sie einem beibringen, wie das Musikbusiness funktioniert. Wir lassen uns jetzt von einem Anwalt beraten. Diesen Tipp kann ich nur jeder jungen Band geben.
Du bist vor kurzem 30 geworden. Wie lange willst du noch den harten Crossover-Buben geben?
Das hat etwas mit Glaubwürdigkeit zu tun. Jemand wie Campino geht auch stramm auf die 40 zu. Aber er hat eben gewisse Erfahrungen gemacht, die er mit auf die Bühne tragen kann. So ähnlich sehe ich das bei mir auch. Aber ich werde sicher nicht wie Fred Durst den bösen Buben rauskehren, nur weil das bei den Kids gut ankommt.
Wie nah bist du an den 14-jährigen Skateboard-Kids noch dran?
Ich habe mit 14 Udo Lindenberg gehört, und der war dreimal so alt wie ich. Trotzdem habe ich gespürt, dass es da Berührungspunkte gibt. Genau so gibt es die zwischen mir und unserem Publikum.
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