War das noch Jazz? Herbie Hancock im Video zur Single „Rockit“ mit einem Umhänge-Keyboard, leicht debil grinsend, zu metallischen Sounds, Old-School-HipHop-Beats und Scratches aus dem Off. Die Material-Posse um Bill Laswell hatte seit Beginn der achtziger Jahre Pionierarbeit geleistet, junge HipHopper von der Straße ins Studio geholt und ihnen erste Aufnahmen ermöglicht. Im Sommer 1983 kümmerten sich Material dann um Jazz-Legende Herbie Hancock und verordneten dem Pianisten eine Runderneuerung im Sound. Hancocks Gespür für funky Keyboardsounds, Laswells furztrockene, futuristische Produktion inklusive Kraftwerk’scher Sequencer-Flächen und dem Scratching von Grand Mixer D.ST ergaben eine Platte, die ihrer Zeit um Jahre voraus war. „Future Shock“ polarisierte wie kein anderes Album der Dekade, wurde ein weltweiter kommerzieller Erfolg und definierte nicht nur das Electro-Genre, sondern trug entscheidend zur Popularisierung des HipHop bei. Produzenten: Bill Laswell, H. Hancock
Beste Tracks: „Rockit“, „Future Shock“
Ist ja hochinteressant … Der überraschende Erfolg von „Future Shock“ machte Bill Laswell in der Folgezeit zu einem der gefragtesten Produzenten des Jahrzehnts (Mick Jagger, Iggy Pop, Motörhead, Public Image Ltd., Yoko Ono).
