Ungewöhnliche Aktionen verlangen nach ungewöhnlichen Schauplätzen. Hollands Parade-Rock’n’Roller jedenfalls wollte für sein Blind Date partout in die Wanne. Was er zu hören bekam, war in der Tat ein Wechselbad: „Viel Schmerz“ bei Pop und Metal, eine „Hühnerhaut“ dagegen bei Zodiac Mindwarp und bei den Primitives gab’s gar „die vertonte Unschuld“.
PATRICK SWAYZE: „SKe’s Like The wind““
„Rudolf Schock? Ah. der italienische … Nicht? Ein Soundtrack? .Bridge Over The River Quai‘ vielleicht? Eigentlich interessiert’s mich einen feuchten Dreck. Aha, jetzt singt er ,She’s Like The Wind‘. So klingt auch seine Musik. Das ist ja furchtbar. Dreh ihm den Wind ab, bitte.“
IRON MAIDEN: „Can I Play With Madness“
(Nach drei Sekunden:) „Oh, ja. lron Maiden. Geraten! Das nächste bitte… Nein, was soll ich denn dazu noch sagen?! Ich hasse Hardrock. wenn die gleich so brutal mit der Brechstange loslegen. Da vergeht mir alles. Oh, Schmerz! Mach bitte aus, ich hab doch schon alles erklärt… Etwas Gutes hat diese Musik ja: Man kann wieder mal nach Herzenslust schimpfen.“
THE WHO: „My Generation“
„Muß ich das noch raten? (Lacht) Ich bin schließlich damit aufgewachsen. Also. The Who mit .My Generation‘, wo Roger Daltrey so schön stottert. Da könnte ich noch ein bißchen reinhören. Ein echter Klassiker. Fast so gut wie Eddie Cochran. Mit dieser Nummer haben sich die alten Who einen Bonus für mindestens zehn Jahre erspielt. Danach kam ,Tommy‘ und so. Uuh, das war wieder Schmerz, viel Schmerz.“
CERRY RAFFERTY: „Shipyard Town“
„Das Intro wäre was für meine Großmutter, aber vielleicht wird’s ja noch was. Der Rhythmus ist beschissen. Da denke ich bloß an Pferde und … Gerry Rafferty! Na, ich kenn mich doch aus. Gerry go home. Kannst du das jetzt abdrehen? Immer nur ,da dwäng. da dwäng‘. das geht einem auf die Eier. Es gibt schon viel Schmerz im Leben …“
ROBERT PALMER: „Sweet Lies“
(Nach einigen Takten:)“.Oh, das klingt gut, prima. Nicht sagen, ich hab’s gleich! Sehr angenehm, und ich hab’s noch nie gehört, da ist es gleich noch angenehmer.
Das ist Robert Palmer. (Lacht zufrieden) Ja. das ist ein Guter. Er sollte sich nur öfter rasieren. Singen jedenfalls kann er. Im Vergleich zu mir hat der beim Singen keine Probleme. Er hat so viele Reserven, könnte noch lauter oder höher werden. Der hat Kontrolle über seine Stimme. Das hat der Herman nicht. Herman muß immer kämpfen, um einen Ton rauszubringen. Der hat’s nicht leicht. Manchmal habe ich ihn echt satt. Besonders wenn er so viel quatscht wie jetzt.“ (Lacht)
ZODIAC MINDWARP: „Holy Casoline“
„Wollen wir tanzen? Solche Musik kann ich verstehen. Ah. es wäre schön, wenn es für immer so weiterginge. Ein euphorisches Gefühl kommt jetzt über Herman. Mit Hühnerhaut und allem drum und dran. Guter Text. Egal wie sie heißen, Herman gefällt’s. Die Jungs dürfen bleiben.“
THE PRIMITIVES: „Crash“
„Blondie? Ah, die Primitives … die vertonte Unschuld. Moralisch flexibel, die sind bestimmt Jungfrauen. Jungfrauen sind die besten. Von naiven Frauen krieg ich sowieso nie genug. Ich muß mal eben … äh … Vorspulen bitte.“
PEBBLES: „Cirlfriend“
„Oh, du verwöhnst mich. Sehr angenehm. Transparente Musik. Könnte Prince sein. Michael Jackson? Einer aus seiner Familie? Nicht, also gut. dann weiter. Ich bin noch ganz weg vom letzten Song.“
MICKEY JUPP: „Claggin‘ On“
..Niedlich. Jetzt kommen die ganzen alten Saftsäcke wieder, die sind immer so süß. Sehr unschuldig. Viele Jungfrauen im Musikgeschäft heutzutage. Aber angenehm. Herman hat nichts gegen alte Saftsäcke, wenn sie so niedlich sind.“
JIMMY CLIFF „Reggae Down Babylon“
„Oh. nein, bitte nicht wieder Schmerz. So cm Bauern-Beat. (Singt mit) Naja, ist eigentlich nicht sooo schlecht. Herman ist flexibel, auch wenn er Sternzeichen Jungfrau ist. Angenehme Hintergrundmusik, gut zum Quatschen. Ein Bruder von Jimmy Cliff? Er selbst?
Jimmy war einer der ersten, der Reggae popularisiert hat. Er hat meinen Respekt, aber das hier, nein! ,Baby It’s A Wild World‘ war toll, oder ,1 Can See Clearly Now‘, heute aber ist Cliffs Musik jedenfalls so aufregend wie eingeschlafene Füße.“
