„Der Herr der Ringe“ auf Amazon: So teuer wird die gigantische Serie


Die Serie kostet doppelt so viel wie die Trilogie von Peter Jackson.

Amazon Prime Video möchte endlich Netflix und HBO den Rang ablaufen und zur wichtigen Anlaufstelle für hochwertige TV-Serien werden, bisher ist man eher für gute eigenproduzierte Spielfilme bekannt. Aus diesem Grund arbeitet Amazon aktuell an einer Serienadaption von „Der Herr der Ringe“, die 2019, also nach dem Ende von „Game of Thrones“ starten soll. Die Kosten, die Amazon für die laut der Nachrichtenagentur Reuters für die ersten zwei Staffeln veranschlagt, sind rekordverdächtig.

Kosteten die ersten drei „Der Herr der Ringe“-Filme von Peter Jackson zusammen noch 281 Millionen US-Dollar, werden für die ersten beiden Staffeln der kommenden Serie glatte 500 Millionen US-Dollar veranschlagt. Allein für die Filmrechte hat Amazon 250 Millionen auf den Tisch gelegt, Produktion und Marketing für circa 20 Episoden sollen dann noch einmal die gleiche Summe verschlingen – Tendenz eher steigend, weil Dreharbeiten meistens noch immer etwas teurer werden als zuvor gedacht. Und bei dem Prestigeprojekt wird Amazon bestimmt nicht plötzlich den Geldhahn zudrehen, sollten die Produzenten noch einmal einige Millionen mehr benötigen.

Ähnliches Budget wie „Game of Thrones“

Zum Vergleich: Die jüngste Staffel von „Game of Thrones“ kostete ebenfalls circa 100 Millionen US-Dollar, bei nur sieben Episoden. HBO konnte sich bei der letzten Staffel aber zumindest des Erfolgs sicher sein, da die Serie schon über eine große Fangemeinschaft verfügt. Die „Der Herr der Ringe“-Serie muss sich zuerst eine neue Zuschauerschaft erarbeiten.

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Das Potenzial dafür ist selbstverständlich vorhanden, Tolkiens Bücher über Mittelerde haben Millionen Anhänger, die Filme gelten als Kult. Allerdings stellte sich schon bei Peter Jacksons Prequel-Trilogie „Der Hobbit“ eine gewissen Franchise-Müdigkeit ein, was auch am Wechsel von handgefertigten Kostümen zur CGI-Figuren lag. Peter Jackson setzte bei seiner zweiten Trilogie aus dem Mittelerde-Universum ebenfalls auf mehr Geld und mehr Schauwerte gesetzt.

Die drei Filme, die die Geschichte von Bilbo Beutlin erzählten, kosteten mehr als 600 Millionen US-Dollar – und waren trotzdem deutlich schlechter als die ursprüngliche Trilogie, die zwischen 2001 und 2003 im Kino liefen. Hoffentlich hat Amazon die Tatsache, dass Geld allein nicht für gutes Entertainment sorgt, auch auf dem Schirm.