Herzplatten
Aphex Twin
SELECTED AMBIENT WORKS 85-92 (1992)
Ob Richard D. James die Tracks wirklich schon produziert hat, als ihm gerade erst Haare unter den Armen wuchsen, soll uns nicht weiter interessieren. Wichtig ist nur die korrekte Nutzung des Wortes Meilenstein. Nicht nur für ihn, sondern für das ganze Genre. Wo sonst hat es je solch betörend-melodiösen Downbeat-Techno gegeben?
GZA
LIQUID SWORDS (1995)
So sehr man den Wu-Tang Clan als Kollektiv feiern sollte, die ganz großen Platten haben die Mitglieder solo veröffentlicht. Gerade zu ihrer kreativen Glanzzeit Mitte der 90er. So war der GZA-Zweitling nur ein Jahr nach Raekwons Debüt mit seinen Shogun-Assassin-Samples, den abstrakteren Lyrics und der furchtlos-kämpferischen Atmosphäre tatsächlich noch mehr Shaolin, als in 36 Kammern passen würde.
Max Richter
THE BLUE NOTEBOOKS (2004)
Ruhige Platte mit immenser Wirkung. Komponist Max Richter vermählt neue Klassik und Field Recordings, lässt Pianos und Streicher um Ambientpassagen tänzeln und drückt im Vorbeigehen auf die Tränendrüse. Dazu liest Tilda Swinton aus Kafka. Die beste Platte ihrer Art. Und die kann sowieso nur Richter.
The Streets
A GRAND DON’T COME FOR FREE (2004)
Hier passt das Wort Konzeptalbum wie die Faust aufs Auge. Mike Skinner verliert 1 000 Pfund und schreibt darüber ein komplettes, dem Grime und Pop gleichzeitig zuwinkendes HipHop-Album, alternatives Ende inklusive. Immer im Mittelpunkt: die charmanten Texte. Egal wie es kommt, das Geld hat er durch die Platte allemal wieder reingeholt. Christopher Hunold