HERZPLATTEN
NICK DRAKE
PINK MOON
1972
Anfang der 70er-Jahre verließ der schwer depressive Nick Drake seine Wohnung in London nur noch, um ab und an ein Konzert zu geben oder Gras zu kaufen. Im Oktober 1971 fand er sich doch noch für zwei nächtliche Sessions im Studio ein, und bereicherte die Musikwelt nachhaltig: An der Tiefe und Perfektion dieses minimalistischen Meisterwerks mit geradezu kathartischer Wirkung hat sich noch heute jeder zu messen, der ein ambitionierter Songwriter sein will.
CAN
FUTURE DAYS
1973
Am Anfang blubbert und brodelt es geheimnisvoll, bevor aus der Ferne ein zartes Trömmelchen und Holger Czukays warm erklingender Bass heranwehen. Dann klart langsam alles auf, ein gemütlicher Groove wird gesponnen, zu dem Sänger Damo Suzuki seine Fantasiesprache zum Besten gibt. Überhaupt geht es auf diesem Krautrock-Meilenstein recht entspannt zu. Organisch und homogen fügen sich die Stücke zusammen – ein Mordstrip ist das natürlich trotzdem.
BLUMFELD
OLD NOBODY
1999
Als sich Blumfeld nach der kryptisch-intellektuellen Zitatplatte L’ETAT ET MOI mit OLD NOBODY textlich transparenter gaben und schwer mit dem Sound der Münchner Freiheit kokettierten, war das Geschrei freilich erst mal groß. Heute kann man OLD NOBODY wohl als das Blumfeld’sche KID A betrachten. Und ist es nicht schön, wenn ein Album derart polarisiert? „Ganz okay“, hört man als Urteil sowieso viel zu oft. Das hier findet man entweder scheiße oder unglaublich gut.
FLEET FOXES
FLEET FOXES
2008
Gerade mal fünf Jahre alt, kann man das Debüt der Band aus Seattle bereits als Klassiker ansehen. Denn die Folkpop-Hymnen, mit denen Robin Pecknold und Kollegen auf der Bildfläche erschienen, sind schlicht atemberaubend. Was für ein Wohlklang, was für eine Grandezza! Ob es nun die erhabenen Harmoniegesänge, die herrliche Sopranstimme Pecknolds oder der perfekte Spannungsbogen dieses betörenden Albums sind: Hier stimmt wirklich mal einfach alles.