HipHop im Film
1 Damals in der Bronx
Ausgerechnet das ZDF ist Co-Produzent des ersten HipHop-Films „Wild Style“ (1982), eine halbdokumentarische Ghetto-Saga von Charlie Ahearn über die New Yorker Graffiti- und Breaker-Szene der Old School. Die New School mit Run DMC, LL Cool J und den Beastie Boys taucht erstmals im Spielfilm „Krush Groove“ (1985) auf, in dem ein fiktives Musiklabel in Konflikt mit der Unterwelt gerät.
2 Rap mit Bewusstsein
Der alltägliche Rassismus in den USA ist das Oberthema der Filme von Spike Lee, der mit „Do The Right Thing“ (1989), „Jungle Fever“ (1991) und „Malcom X“ (1992) den politischen Rap der Neunziger flankiert.
3 Straight Outta Compton
Herbie Hancock sorgt für den Filmscore zu „Colors“ (1988) von Dennis Hopper, der gemeinsam mit „Boyz In The Hood“ (1991) von Regisseur John Singleton die Gang-Filme der Westcoast geprägt hat.
4 Vom bösen Buben zum Produzenten
Nach diversen Filmrollen (u.a. „Boys In The Hood“) gründet Ex-NWA-Frontmann Ice Cube im Jahr 2000 die Produktionsfirma Cube Vision, die TV-Serien und Reality-Shows wie „Black. White.“ realisiert.
5 Der Weg nach oben
Der erfolgreichste HipHop-Film ist – mit rund 125 Millionen Dollar Einspielergebnis allein in den USA – das Sozialdrama „8 Mile“ (2002), in dem der Aufstieg von Hauptdarsteller Eminem fiktionalisiert wird.
6 Fliegender Rollenwechsel
Zu den Rappern, die nach HipHop-Anfängen im Schauspielerlager gelandet sind, zählt neben Ice T, Ice Cube und Queen Latifah natürlich Will Smith, der einst bei DJ Jazzy Jeff and the Fresh Prince als Party-Rapper glänzte. Auch 50 Cent („Get Rich Or Try Dyin'“) zieht es immer wieder vor die Kamera.
7 Vom Bordstein nach Babelsberg
Abgesehen von kleineren Independent-Produktionen wie „Status Yo“ (2004) ist HipHop für den deutschen Film lange Zeit kein Thema. Das ändert sich erst mit dem Bushido-Biopic „Zeiten ändern dich“ (2010) und der aktuellen Aufsteiger-Saga „Blutsbrüdaz“ von Özgür Yildirim, der mit Sido und B-Tight den Groove der Vorstädte bewusst unernst inszeniert (s. S. 102).