HipHop-Recap: Mit LL Cool J, Bounty & Cocoa und Eunique
LL Cool J is back! „Saturday Night Special“ ist ein Vorgeschmack auf sein erstes Album seit über zehn Jahren.
Was uns hier erwartet: LL Cool J hat auf seinem Instagram-Account mitgeteilt, dass sein 14. Album noch 2024 erscheinen soll und mit „Saturday Night Special“ hat er auch schon die erste Single-Auskopplung geliefert. Eunqiue rappt in „DoReMiFaSo“ darüber, sich mehr denn je auf ihre Karriere zu fokussieren und das Duo Bounty & Cocoa erklärt uns die Vorteile Berlins.
LL Cool J ft. Rock Ross & Fat Joe – „Saturday Night Special“
Zuletzt veröffentlichte LL Cool J 2013 sein Album AUTHENTIC. Allerdings hat der US-Rapper seither keine musikalische Pause eingelegt. Er droppte EPs, Singles und trat 2023 anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des HipHops bei den Grammy-Verleihungen auf. Trotzdem kam die Ankündigung einer neuen Platte, die noch in diesem Jahr erscheinen soll, ziemlich überraschend. Der 56-Jährige meinte bereits 2023, dass ein Album noch im selben Jahr folgen werde, an dem er gemeinsam mit Produzent Q-Tip gearbeitet hat. Schlussendlich kam die Platte jedoch nie heraus, denn LL Cool J sei mit dem Resultat nicht zufrieden gewesen. Dass er es diesmal ernst meint, beweist alleine seine Ankündigung. Samstag (8. Juni) meldete er sich auf seinem Instagram-Account zu Wort, um seine neuste LP anzumelden, dessen Titel, Tracklist und Features bislang noch unbekannt sind. Der Hauptfokus des Videos lag allerdings auf der ersten Single-Auskopplung, die nur sechs Tage später folgen sollte.
Und hier haben wir nun „Saturday Night Special“. Der erste Song von LL Cool J 2024, der Gastbeiträge von niemand Geringeres als Rick Ross und Fat Joe beinhaltet. Mit letzterem arbeitete der New Yorker Rapper bereits 1995 für seinen Track „I Shot Ya“ zusammen, der später auf seinem SMITH-Album landete. Und um was könnte es in einem Song mit drei Rap-Legenden sonst gehen, wenn nicht um die Hauptregeln des Raps. Dafür sprechen sie über einen Rapper (es ist unklar, ob sie eine echte oder hypothetische Person beschreiben), der vieles als respektlos empfindet und sich zu sehr auf die Partys, das Geld und seinen Ruf konzentriert, statt den Fokus auf den Hustle und sein Können zu setzen: „Million on the wrist, quick to skip a battle rap/Corvette club, wavin‘ Maybach flags/Hunnid for yachts, jumpin‘ waves, runnin‘ laps/Really just wanna smoke, really just wanted peace/The n****s who want the most, some might end up with the least.“
Das Musikvideo, das unter der Regie von JakeTheShoot entstand, zeigt das Trio schlicht in Schwarz-Weiß vor einem Maybach stehend, während sie auf einen Oldschool-HipHop-Beat von Q-Tip rappen.
Bounty & Cocoa – „Area Codes“
Für Bounty & Cocoa gilt: Veröffentlichen, veröffentlichen und nochmals veröffentlichen. Im Juli 2023 kam ihr Album BODEGA heraus und seither erscheint eine Single nach der anderen. Zuletzt folgte Mitte April mit „French Nails“ ein Track mit Badmómzjay, nun geht es vom Nagelsalon auf eine wilde Autofahrt durch Berlin. In „Area Codes“ schwärmt das Rap-Duo von der Vielfalt der Hauptstadt: Ob das touristische Mitte, die HipHop-Szene Moabits oder auch die Partys in Rummelsburg.
Auf einem sommerlichen Beat von youssef exclusive und Robert Wy geben uns Bounty & Cocoa einen Einblick in ihr Leben in Berlin, wo man früher noch im Mauerpark abhing und nun in der Adenauer am Start ist.
Eunique – „DoReMiFaSo“
Wer Eunique schon eine Weile mitverfolgt, dürfte bereits bemerkt haben, dass die Deutschrapperin inhaltlich ihren Fokus besonders auf eines legt – aufs Hustlen. Die gebürtige Hamburgerin rappt meist über ihre Träume, ihren Ehrgeiz und vor allem sich von niemanden aufhalten zu lassen. Was eine Zeit lang nicht gerade einfach für Eunqiue war, denn sie befand sich 2020 in einem Streit mit ihrem damaligen Management, was die Rapperin dazu veranlasste, erst einmal keine Musik mehr zu veröffentlichen. Anschließend folgten einige Singles und ihr Album SPLIT, in denen sie mit vielen abrechnete und auch feministische Statements wie in „Lost“ setzte.
Auf der Platte rappte sie meist über Ereignisse in ihrem Leben oder die Erfahrungen ihrer Freund:innen und unterstrich alles mit der Ansage, sich nicht klein kriegen zu lassen. Sowohl thematisch als auch raptechnisch scheint die 28-Jährige in „DoReMiFaSo“ alles verdoppelt zu haben.
Eunqiue erklärt, weiter und mehr für ihren Traum einer Rap-Karriere kämpfen zu wollen. Mit ordentlich viel Auto-Tune rappt sie darüber, sich nicht mehr ihre Energie von anderen klauen zu lassen. Das passende Instrumental lieferte Driso dazu.