Hirnflimmern: Jackass für Weichlinge – Ekeltest!


Jetzt machen wir mal was Ekliges und zitieren aus dem Newsletter der FDP. „Nicht nur die FDP beweist es: Die 18 ist ‚hip‘. Auch in der Musikszene tut sich was: Das musikalische Muttitalent Moby nennt sein neues Album wie die liberale Strategie: ’18’…. Der Bürgerfonds 18/2002 verlost aus denjenigen, die… unter dem Stichwort, ‚Moby für die 18’… spenden, drei Exemplare von ’18‘, handsigniert von Guido Westerwelle. „Nun soll es Leute geben, die das Aufmalen einer Zahl auf Schirmmützen noch nicht als politische, Strategie“ werten würden, und andere, die nichts würden haben wollen, wo Guido Westerwelle schon dran war. Das Frappierendste hier ist aber, dass Mobys Label NICHT sofort alle verfügbaren Anwälte aus den Betten geklingelt hat, um seinen Schützling davor zu bewahren, vor den Anbiederungskarren des uschiglasesquen W. gespannt zu werden, sondern sich vielmehr im seinerseitigen Pressemail beömmelt: „Prominente Schützenhilfe erreicht Moby von ungewohnter Seite: Die FDP hat ihre Liebe für moderne Popmusik entdeckt und featuret ’18‘ im Newsletter.“ Genau: ?!?!?

Auch nicht so schlecht: Die Gesellschaft für deutsche Sprache hat ihre Liebe für moderne Showmoderation entdeckt, dazu wohl noch ein paar Pilze gegessen und dann Thomas Gottschalk den „Medienpreis für Sprachkultur 2002 verliehen, „für seine Verdienste um die deutsche Sprache in der Fernsehunterhaltung“ und seine „souveräne Interviewtechnik. Wow, oder? Obwohl: Wir erinnern uns an Gottschalks souveränes „Wetten dass „-Interview mit Lenny Kravitz vor Monaten (How-a you doing? Great, hä?“ Pause. „You’re in our club magazine.“ Pause, „Leeenny Kravitz!!!“], gleichen das ab mit Kravitz‘ Opfergang bei Stefan Raab letztens – und plötzlich macht das von den Relationen her sogar Sinn. Frage: Merkt „der Stefan“ eigentlich noch, was mit ihm passiert und ist innerlich total verzweifelt, während er da seinen humoristischen Totentanz aufführt? Oder ist der wirklich so abgestumpft? Und was ist mit den Showgästen? Von Raab im Endstadium aufgefordert zu werden, mit ihm ein Lied namens „Pupu from the popo“ zu singen, das hat – seine letzten Platten hin oder her – auch Lenny Kravitz nicht verdient. Aber wo Menschenwürde anzusetzen hat, umreißt ja Peter Maffay in seinem jetzt erstmals erschienenen „Tabaluga Blatt“ recht interessant: „Nur wer erwachsen wird und ein Kind bleibt, ist ein Mensch“, steht da in der Motto-Zeile. Den Umkehrschluss muss man sich auf der Zunge zergehen lassen. Schmeckt etwa wie der FDP-Newsletter.