Als unehelicher Sohn brasilianisch-inscher Herkunft wuchs Philip Lynott (geb. am 20. August 1949) nach kurzem Intermezzo im Waisenhaus bei seiner Großmutter in Crumblin bei Dublin, Irland, auf. Als Schüler traf Phil bei den lokal populären Black Eagles auf seinen späteren Langzeitgefährten, den Schlagzeuger Brian Downey. Nach einem Zwischenspiel bei den viel gepriesenen Skid Row (mit einem Gitarristen namens Gary Moorel formierte Lynott gemeinsam mit Downey und Gitarrist Eric Bell (ein Ex-Them-Mitglied der späten Generation) das Blues-Rock-Trio Orphanage. Mit exaltierten Bühnenmanierismen und seinen Fähigkeiten als Komponist avancierte der smarte Bassist schnell zum Bandchef. Mit dem Londoner Decca-Label kam Anfang 1971 der erste Vertrag für das Triumvirat zustande. Ein vom Managerteam Ted Carroll und Brian Tuite forcierter Umzug der nunmehr nach Henry Fords erstem Automobil Tin Lizzy benannten Formation ins Rock- und Pop-Mekka London schien unvermeidlich. Nach unzähligen Clubauftritten und drei Alben in drei Jahren gelang dem Dreiergespann mit der atypischen Adaption des irischen Folksongs“.Whiskey In The Jar“ der Durchbruch. Weitere drei Jahre, ein Labelwechsel, zwei Übergangsalben und mehrere Gitarristen später setzte sich das neue Soundkonzept durch: Eingängig-knackige Gassenhauer, durchsetzt mit kraftvollen zweistimmigen Soli. Mit fünf Albenklassikern etablierten sich Thin Lizzy Mitte der Siebziger nicht nur als treibende Kraft des Hardrock, sondern dienten auch als Blueprint für die“.New Wave Of British Metal“ (Judas Priest, Iron Maiden et al). Von 1979 an pflegte Lynott, der mehr und mehrvon seiner Heroinabhängigkeit gezeichnet wurde, eigenwillige Hobbies: Einem kruden Gedichtband folgte die zweilrangige Supergroup The Greedy Bastards mit den beiden Ex-Sex Pistols Paul Cook und Steve Jones. Derweil dümpelte Thin Lizzy Steuer- und richtungslos, von häufiger Fluktuation lu.a. Gary Moore. Ex-Pink Floyd Snowy White) getrieben, dem Untergang entgegen. Lynott formierte 1984 – Thin Lizzy wurden offiziell nie aufgelöst – mit jungen Musikern das Projekt Grand Slam, das jedoch nicht so recht aus den Startlöchern kam. Ein letzter europaweiter Hit („Out In The Fields“) gelang ihm 1985 im Duett mit Kumpel Gary Moore. Am 4. Januar 1986 erlag die Rock-Ikone im Alter von 36 Jahren einem Herzinfarkt infolge einer Drogenüberdosis.
