Hitparade der Hitparaden – Nicht alle Charts sind ein Kabinendes Grauens
Es kann in verschiedenster Hinsicht sehr lehrreich sein, einen Blick auf die Hitlisten anderer Länder zu werfen: Zum einen zeigt sich, daß schlimme Singles-Charts beileibe kein rein deutsches Phänomen sind (laut http://top 40-charts.com war „Schnappi“ Ende Mai in Neuseeland Platz 2 und in Schweden gar Platz 1), zum anderen lassen sich im Internet auch Listen entdecken, die Spiegel einer gesunden Musikkultur sind. Bereits die Singles- und Alben-Charts in England enthalten deutlich mehr Überraschungen als die vergleichbaren Statistiken in Deutschland (www.bbc.co.uk/radio1/chart/ singles.shtml oder/albums), wirklich spannend aber lesen sich die ebenfalls bei der BBC geführten britischen Independent-Charts. Ein paar Perlen finden sich über www. billboard.com auch in den Jahrescharts der amerikanischen Independent-Alben: In die Top 20 von 2004 schafften es dort immerhin Interpol, The Shins, Death Cab For Cutie, The Postal Service und Taking Back Sunday.
Das Abschneiden der wenigen erfreulichen Alben, die es in Deutschland schaffen, sich unter die „Produkte“ zu mogeln, die per Marketing in die Charts gepeitscht werden, läßt sich übrigens mit einem Feature von www.musicline.de nachvollziehen: „Chartverfolgung“ stellt grafisch dar, wie tapfer sich z.B. Mando Diao seit Wochen in den Hitlisten der bestverkauften Alben Deutschlands gehalten haben (Bild unten).