Während Kanye West, der Meister der Selbstinszenierung, am Donnerstag die Songs seines neuen Albums THE LIFE PABLO präsentierte, stellte er gleichzeitig die neue Kollektion seines Labels „Yeezy“ vor. Das Spektakel, das während der New York Fashion Week im Madison Square Garden stattfand und mit 45-minütiger Verspätung startete, wurde live im Internet und in mehr als 700 Kinos in 23 Ländern übertragen. Insgesamt 20 Millionen Menschen sahen das Mega-Event. Das schafft keine Fashion-Show. Unter den Gästen waren nicht nur der gesamte Kardashian-Clan, sondern auch Modegrößen wie Balmain-Kreativ-Kopf Olivier Rousteing und US-Vogue-Chefin Anna Wintour, sowie Rapperkollegen wie 50 Cent und Jay Z. Kanyes Frau Kim trug zur Show weiße Haare und einen übergroßen weißen Pelz, dazu Tochter North West auf dem Arm. Größenwahn par excellence.
Kollektion im Military-Look
Die Show erinnerte eher an eine Masseninstallation mit Kriegern in Jumpsuits, Baggys und Parkas statt an eine Modenschau. Umgeben von Nebelschwaden standen hunderte Models, darunter
Naomi Campbell und
Veronica Webb, regungslos auf zwei Bühnen. Im Hintergrund der Sound des Meisters. Die Kollektion selbst, die wieder in Kooperation mit Adidas entstand, ist sportlich-schlicht und urban, in Tarnfarben wie Sand, Grau und Braun gehalten. Die Frauenteile sind hauteng, die Männerteile robust im Military-Look. Neu: Im Gegensatz zu den vorherigen Kollektionen sind die T-Shirts und Pullis dieses Mal mit farbigen Elementen versehen.
Der Hype um die „Yeezy“-Schuhe
Schon im Vorfeld schürte Kanye die Kauflust bei Sneakers-Fans und
postete erste Modelle aus der „Yeezy-3“-Kollektion auf seinem Twitter-Account. Highlight ist der Hightech-Turnschuh „Yeezy Boost 350“ und die neuen „Yeezy-1050-Boots“, eine Mischung aus Duckboots und Militärstiefeln. Crazy! Obwohl Kritiker seine Kollektion als billige Obdachlosenmode bezeichnen, reißen sich Fans darum. Vor allem die Schuhe sind beliebt. Bei Onlineauktionen wird der „Yeezy Boost 750 Triple Black“ im Schnitt für 1650 Euro gehandelt. Ladenpreis liegt bei circa 310 Euro. Wer zum Verkaufsstart am 19. Februar ein Paar ergattert, kann seine Gewinnmarge bis zu 400 Prozent erreichen. Dass West für Adidas und nicht für seine Lieblingsmarke Nike designt, liegt übrigens am Geld. Dafür musste Adidas zwar teuer bezahlen, aber dafür gehören
laut dem Online-Portal „Campless“ die „Yeezy“-Modelle zu den wertvollsten Sneakers 2015, vor der Nike-Reihe „Air Jordan“. Kanye scheint also im Bereich Fashion alles richtig gemacht zu haben.